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Anfang November feierte im GOP Variete Essen eine neue Show ihre Premiere im Pott und geht damit gleichzeitig auf der anderen Seite zurück zu ihren Wurzeln. Bereits im Jahre 2022 sorgte "Playback", so der Titel der außergewöhnlichen Produktion, für Begeisterungsstürme in den GOP-Variete-Theatern des Landes – und die Weltpremiere fand seinerzeit im Essener Haus statt. Nun also gibt es eine Neuauflage der Erfolgs-Show, und man muss ganz klar sagen, dass die zweite Variante eine konsequente Weiterentwicklung der ursprünglichen Idee ist.
Hatte die erste "Playback"-Show aus dem Jahre 2022 durchaus noch ein paar Längen und auch kleinere konzeptionelle Schwächen, zündet man nun unter der Regie von Simon-James Reynolds den Turbo. Dabei hat der Australier schon auf der Bühne selbst mehr als genug zu tun: Als exzentrischer Paradiesvogel stolziert er auf High Heels über die Bühne, wirbelt zusammen mit den beiden Tänzerinnen Vlada Dapper und Yulia Girda als Showgirl-Trio zu verschiedensten Pop-Hits und zeigt am Aerial Pole auch sein hohes artistisches Können. Und wenn er schließlich als Reinkarnation von Freddie Mercury mit Röckchen, Perücke und Staubsauger zu den Klängen von "I Want to Break Free" hinter dem Vorhang erscheint, merkt man, wieviel Spaß der Zeremonienmeister des gesungenen Wahnsinns auch selbst an "Playback" hat.
Der Brasilianer Rian Rodriguez präsentiert zum einen eine gleichermaßen kraftvolle wie anmutige Equilibristik-Nummer und zum anderen einen wirklich atemberaubenden Strapaten-Act, bei dem er wie AC/DC-Gitarrist Angus Young als Irrwisch zu den Klängen von "Thunderstruck" durch die Luft schwingt und dabei vor Anspannung fast schon zu zerreißen droht. Dies gilt im übrigen auch für die Französin Margot Bullmann, die zum Song "Zombie" von den Cranberries in einem Cyr wirklich spektakuläre Artistik präsentiert. Die Zerrissenheit von Sängerin Dolores O’Riordan in diesem berühmten Protestsong wird hier visuell und auch emotional gekonnt unterstützt – eine tolle Darbietung mit Gänsehaut-Garantie!
Impressionen von Playback
Spielerisch wird es bei der Nummer des Kanadiers Martin Regouffre, der seine Diabolos mühelos in die Luft katapultiert, um sie in der nächsten Sekunde wieder aufzufangen und mit ihnen physikalisch eigentlich kaum mögliche Tricks zu vollführen. Nicht nur, dass seine Bewegungen dabei unglaublich leicht und elegant wirken, sieht man ihm die Konzentration auch keine Sekunde lang an, während er seine Diabolos zu den Klängen der Beatles umherwirbeln lässt und dabei den lässigen Gesichtsausdruck von Paul McCartney wunderbar trifft.
Noch einmal so richtig atemberaubend wird es schließlich bei dem kubanischen Duo "Skating Phoenix", das zum Lou-Bega-Hit "Mambo No. 5" den schieren Wahnsinn auf Rollschuhen zelebriert. Die Geschwindigkeit, mit der Yordani seine Partnerin Sirenia dabei durch die Luft schleudert, ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Es gibt viele Nummern dieser Art, aber was die beiden hier zeigen, ist schon auf absolutem Weltklasse-Niveau. Dass sie ganz nebenbei auch noch eine zweite Nummer in Form einer Jonglage mit Keulen, Bällen oder auch Hüten zeigen, beweist einmal mehr die herausragende Qualität des Duos.