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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
17.08.2007 | Freizeitparks | Kolumnen

Neue Eingänge braucht das Land!


Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten eine große Prachtvilla mit wertvollem Interieur und großem gepflegten Garten – für welche Art Haustüre würden Sie sich wohl entscheiden? Während Sie nun wahrscheinlich zwischen edlen Hölzern, kunstvollem Glas oder aufwendigen Metall-Verzierungen hin- und her überlegen, haben sich die meisten Freizeitparks für eine Sperrholzplatte entschieden. Denn die Eingangsbereiche der meisten Parks erinnern leider mehr an die Bausünden vergangener Zeiten als ein würdiges Tor in eine andere Welt. Zu verstehen ist dies nicht wirklich – eigentlich müßte es doch jedem Betreiber klar sein, daß eben dieser Eingang der erste Eindruck ist, den der Besucher vom Park bekommt und auch der letzte sein wird, wenn er ihn abends wieder verläßt.

Insbesondere Disney setzt natürlich auf die beeindruckende Wirkung eines solchen aufwendig gestalteten Bereichs: Das viktorianisch angehauchte Disneyland Hotel in Paris dient hier gleichzeitig auch als Eingangstor in den Park und stimmt den Besucher gleich passend auf den kommenden Tag ein. Im Inneren erwartet den Gast ein hochwertiges Erlebnis, und genau das soll hier gleich schon am Eingangsbereich verdeutlicht werden. Aber auch Efteling in den Niederlanden hat an dieser Stelle nicht gekleckert, sondern mächtig geklotzt. Das riesige, mit Reetdächern überzogene Eingangsportal paßt perfekt zum Park, ist ein beliebtes Fotomotiv und stimmt die Besucher nahezu perfekt ein.

Zwar ist für den Gast kein direkter Nutzen vorhanden, wenn man hier etwas Opulenteres baut, aber ein aufwendiger Eingangsbereich ist nun einmal eine gute Visitenkarte und ein durchaus imageprägendes Mosaikteilchen für das Gesamterlebnis "Freizeitpark". Gerade in Deutschland wurde dieser Faktor jahrelang vernachlässigt – zwar bauten die Parks eine aufwendige und toll thematisierte Attraktion nach der anderen, am oftmals trostlosen Eingangsbereich wurde aber nichts geändert, da der Image-Nutzen offenbar nicht verstanden wurde.

Umso erfreulicher ist es, daß hier gerade ein Umdenken im Vormarsch zu sein scheint. Vorreiter ist der Hansa-Park in Sierksdorf, der seinen Eingangsbereich, den man zur Zeit wohlwollend als zweckmäßig bezeichnen könnte, in den nächsten Jahren mit einem hanseatischen Thema neu gestalten will – Konzeptzeichnungen, die veröffentlicht wurden, zeigen, daß man sich dort wirklich Gedanken über das Thema gemacht hat und lassen Großes erahnen. Aber auch andere Freizeitparks haben schon Pläne für neue Eingangsbereiche in der Schublade, die sicherlich in den kommenden Jahren auch realisiert werden. Zwar werden diese Investitionen dann beim Ausbau neuer Attraktionen erstmal fehlen, aber eine große Prachtvilla ist eben ohne die passende Türe nur halb so schön – das Auge will ja schließlich auch was haben...






Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

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