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23.12.2014 | Magazin | Musicals und Shows

S'pott an


Was liegt näher, um sich in die kommenden Weihnachtstage zu verabschieden, als einen Bericht über den Dortmunder Weihnachtscircus von FlicFlac zu schreiben, der in der letzten Woche seine umjubelte Premiere feiern konnte. Der diesjährige Titel der Show lautet "S'Pott an!", ein gleich dreibödiger Name, der das rund zweistündige Programm passend beschreibt.

Markus Krebs © FlicFlac

Der Standort Dortmund kann inzwischen auf eine vierjährige Tradition zurückblicken – als FlicFlac im Dezember 2011 zum ersten Mal in seinen dortigen Weihnachtscircus zu einer "schrillen und eiligen Nacht" einlud, war dies nicht nur ein mehr als würdiger Ersatz für den damals eingestellten Tournee-Betrieb, sondern gleichzeitig auch der Beginn eines weiteren erfolgreichen Kapitels in der langen Geschichte des deutschen Ausnahme-Circus. Qualitativ muss sich "S'pott an!" keine Sekunde lang hinter der zur Zeit tourenden Jubiläums-Show "Höchststrafe" verstecken – ganz im Gegenteil wirkt der Dortmunder Weihnachtscircus sogar noch ein Stück weit origineller und verblüffender als das reguläre Tournee-Programm.

Der Hocker Rocker

Als Ankerpunkt und roter Faden bei "S'pott an!" fungiert der Duisburger Markus Krebs, der als "Hocker Rocker" ganze Kaskaden kurzer Gags auf das Publikum niederprasseln und dabei durchaus den schelmischen Humor eines Heinz Erhardt aufblitzen lässt. Seine Witze haben selten eine Vorgeschichte und werden als zielsichere One-Liner in die Manege gefeuert, um die Lachmuskeln der Gäste zu strapazieren. Wie gut dies funktioniert, mag man daran erkennen, dass Krebs nicht ohne Grund den Comedy-Grand-Prix gewonnen hat. Aber bei "S'pott an!" wird natürlich nicht nur gelacht, sondern auch gelitten – zum Beispiel mit den zehn Motorradfahrern von "Pinollomotos", die gleichzeitig im "Globe of Speed" ihre Runden drehen und damit sogar am Montag ganz offiziell den bisherigen Guiness-Weltrekord schlagen konnten.

The Astronauts © FlicFlac

Auch bei dem Auftritt von "The Astronauts" stockt den Besuchern der Atem. Hier balanciert ein Trio in Raumanzügen in luftiger Höhe auf einer Art Teufelsrad, das ständig in Bewegung bleibt. Es ist kaum möglich, diese Nummer zu beschreiben, man muss sie einfach gesehen haben – ganz zweifellos eines der großen Highlights der Show. Auch die eigenwillige Interpretation eines Schleuderbrett-Acts des Quartetts "Balagans" gehört zum Besten, was man zur Zeit hierzulande in einem Circus sehen kann. Die bis in das kleinste Detail durchchoreographierte Darbietung lässt den Besucher nur noch staunen. So richtig experimentell wird es schließlich bei "Laser Fighters", einer Kampfdarbietung mit Hilfe von Laserstrahlen, die man zwar nur noch am Rande in den Bereich der Artistik einordnen mag, aber trotzdem zu begeistern weiß. Und genau dieser Mut zum Ungewöhnlichen ist es letztlich auch, der "S'pott an!" so auszeichnet.

Zu den weiteren Nummern des Programms gehören zum Beispiel eine Handstand-Darbietung des mit dem Goldenen Clown ausgezeichneten Ukrainers Anatoly Zalewsky, eine "menschliche Flagge" des Kanadiers und Guiness-Rekord-Halters Dominic Lacasse, den Comedian JustinCase mit dem wohl kleinsten Fahrrad der Welt, die "Blue Dragons" aus Taiwan mit einer Diabolo-Jonglage der Extraklasse, ein Rollskater-Act der italienischen "Skating Nistorov" oder die Hula-Hoops der Russin Julia Rasshivkina. Musikalisch setzt FlicFlac bei "S'pott an!" hauptsächlich auf Live-Gesang – Rockröhre Stephanie Crutchfield und der Berliner Musiker teloy sorgen für die passenden Töne.

Impressionen aus S'pott an!


FlicFlac ist einfach ein Phänomen! Dass hier seit inzwischen 25 Jahren regelmäßig eine Show der Superlative präsentiert wird, ist schon Herausforderung genug. Dass aber parallel auch noch Sonderprogramme wie der Weihnachtscircus in Dortmund auf die Beine gestellt werden, deren Qualität ebenfalls auf exorbitant hohem Niveau einzuordnen sind, mutet schon sensationell an. "S'pott an!" ist jedenfalls eines dieser Weihnachtswunder, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Zu sehen ist das Programm in Dortmund noch bis zum 4. Januar 2015 – weitere Informationen findet Ihr im Internet unter www.flicflac.de.


© parkscout/MV

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