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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
09.04.2007 | Freizeitparks | Kolumnen

Top oder Flop?





mit Vester und Herre.

Hier besprechen die Herren Vester und Herre zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10 - wobei sich die Wertungen von Mike und Tim unterscheiden können, aber nicht müssen. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!

Stimmen Sie hier ab, welche Achterbahn bei "Top oder Flop" als nächstes besprochen werden soll!

Folge 11: Rio Grande (Fort Fun)


Mike Vester meint:

 

Tim Herre meint:


Tja, was soll ich über "Rio Grande" im Fort Fun aus dem Hause Bear Rides sagen? Es gibt weitaus bessere Rapids Rides, es gibt aber genausogut weitaus schlechtere. Mit anderen Worten: Der Stromschnellenspaß im Sauerland ist irgendwie mittelmäßig, was jetzt zwar nicht unbedingt schlecht ist, auf der anderen Seite meine Jubelausbrüche aber auch stark mindert. Der Nässegrad hält sich in starken Grenzen, was natürlich für einen Familienpark in einer doch eher kühleren geographischen Umgebung durchaus nachvollziehbar ist, aber trotzdem den eigentlichen Sinn einer solchen Anlage nicht so ganz treffen will. Die Thematisierung des in den 90er Jahren gebauten "Rio Grande" ist durchaus gelungen und paßt auch recht gut zum allgemeinen Western-Ambiente des Parks, allerdings wollen die Sandflächen und Kakteen nicht recht mit den direkt am Bahnrand stehenden Nadelbäumen harmonieren – vielleicht wäre ein Thema Richtung Kanada hier sinnvoller gewesen. Die rund 450 Meter lange Strecke selbst ist recht facettenreich und wurde mit mehreren Wassereffekten ausgestattet, der Wartebereich mit seiner verschlungenen Wegeführung ist auch sehr schön ausgefallen. Trotzdem überzeugt mich der Rapids irgendwie nicht wirklich, was halt wie immer bei mir einfach daran liegt, daß man kaum ein Tröpfchen während der Fahrt abbekommt. Wasserscheuere Besucher dürften an "Rio Grande" aber trotzdem durchaus ihren Spaß haben, daher gibts von mir immer noch 6 Punkte.
 
Als der Wunsch unserer Leser bezüglich des dieswöchigen Kolumnen-Themas auf "Rio Grande" fiel, stöhnte Vester am Telefon: "Oh nein, was soll ich denn darüber schreiben?" Tja, der Gute hatte auf "Descente du Styx" gehofft, und wollte das Astérix-Rafting gepflegt verreißen, schließlich steht es im Pac Astérix und nicht bei Mike geliebter Maus, ist also Feind. Nun geht es also um den formidablen "Rio Grande" im Fort Fun. Der ist mit seinen hoch aufragenden, wenig ansehnlichen Betonwänden sicherlich zum Teil kein Augenschmaus, weiß aber doch in der Gesamtheit zu überzeugen. Das Theming im Mexiko-Stil ist definitiv eine willkommene Alternative zum sonstigen Wildbach-Einerlei und die Station im Puebla-Design mit ihren farbenfrohen und effektvoll in Szene gesetzten Schneckenpumpen erfreut das Auge des Betrachters – hier hat sich Emmanuel Mongons "Imaginvest" auf jeden Fall bezahlt gemacht. Die etwas klobigen Boote von Bear Rides sind zugegeben eher nicht so der Hit, aber man gewöhnt sich an sie – es muss ja nicht immer Intamin sein, und deren Boote sehen ungethemt auch nicht viel toller aus. Die fehlende Drehladestation ist allerdings ein echtes Ärgernis, denn sie drückt die bei Rapid Rivers ohnehin bescheidene Kapazität noch weiter herunter und lässt die Wartezeit in den Sommermonaten gerne mal jenseits der 30-Minuten-Marke schnellen – und das ist für einen Park wir Fort Fun schon ziemlich lang. Das Reibrad-Gehumpel durch den Bahnhof ist ebenfalls wenig schön. Doch die Fahrt an sich weiß völlig zu überzeugen: Im Gegensatz zu vielen anderen, kastrierten Raftings ist der Fluss im Sauerland immer noch wild and free – so soll es sein. Und unberechenbar, denn hier kann man sowohl knochentrocken als auch nass bis auf die Unterwäsche aussteigen, was eine Fahrt auf "Rio Grande" zum feucht-fröhlichen Lotteriespiel macht. Das Wellenbecken ist eine amüsante Schaukelei, und hier können die Boote sich wenigstens noch überholen, was in vielen anderen Anlagen längst eingeschränkt wurde – zum Beispiel im Heide-Park Soltau, wo das Wellenbecken schon seit vielen Jahren nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Mein Fazit: "Rio Grande" ist eine ansprechend gestaltete Wasserfahrt, bei der es zwar nicht ganz zu einem Spitzenplatz in der Rafting-Liga reicht, die sich aber dennoch im oberen Drittel einreiht.

Mikes Wertung

  6 / 10

 

Tims Wertung

  7 / 10






Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

Autoreninfo Tim Herre

Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.

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