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14.04.2010 | Freizeitparks | Magazin
Coney Island - eine amerikanische Legende, Teil 3
Bereits 1904 folgte ein weiterer Vergnügungspark, das Dreamland. Der Gründer William H. Reynolds orientierte sich mangels eigener Kreativität bei der Ausstattung seines Parks stark an der des Lunaparks, zahlte aber für eine großzügigere Ausführung fast viermal so viel. Aber nicht nur die größeren Fahrgeschäfte sollten die Kunden anlocken, sondern auch ein im Vergleich geringer Eintrittspreis und die Nähe zum Pier, von dem aus Dampfschiffe zwischen Manhattan und Coney Island pendelten. Das Dreamland bestand hauptsächlich aus Fahrgeschäften zum Thema Sience-Fiction und Hallen mit maßstabsgetreuen Miniaturnachbildungen von Venedig, Nürnberg oder Pompeji, das immer wieder von einem verkleinerten Vesuv verschüttet wurde. Die Hauptattraktion war allerdings die Stuntshow "Fighting the Flames", bei der ein Gebäude in Brand gesetzt und dann von vier Löschzügen mit 120 Mann gelöscht wurde. Nach einem Umbau 1906 wurde in der Arena das Erdbeben von San Francisco nachgestellt.
Erst 1911 bekam das Dreamland seine erste richtige Achterbahn, den "Giant Racer", die zugleich die größte auf Coney Island war. Noch im selben Jahr musste der Park allerdings wegen eines Großbrands geschlossen werden, nachdem bis auf die neue Stahlachterbahn die gesamte Anlage vollständig niedergebrannt war und sich ein Wiederaufbau nicht lohnte. Der "Giant Racer" lief noch bis 1926 weiter, in seiner Nachbarschaft entstand ein Streichelzoo und eine Western-Show. Ein großer Teil des Geländes wurde an die Stadt New York verkauft, die daraus zunächst eine Grünanlage machte, welche dann 1957 dem Neubau des New York Aquarium weichen musste.
Nur zwei Vergnügungsparks haben sich bis ins 21. Jahrhundert retten können – und nur einer von ihnen ist bis heute in Betrieb. Das Astroland entstand aus ein paar Fahrgeschäften, die um ein Restaurant herum errichtet worden waren, und bis 1962 noch Wunderland hießen. Mit der Umbenennung in Astroland kamen die ersten größeren Attraktionen wie die Mondrakete "Cape Canaveral Satellite Jet", die "Gondeln zum Merkur" und zwei Jahre später der 84 Meter hohe Panoramaturm namens "Astrotower". Auf den abnehmenden Besucherstrom in den 1960er Jahren reagierten die Betreiber , indem sie neue oder vom Steeplechase Park aufgekaufte Attraktionen anboten. Zwar blieb auch das Astroland von Bränden nicht verschont, diese hatten aber nicht die Schließung zur Folge.
Im Gegenteil, durch den so entstandenen Platz konnten neue Fahrgeschäfte errichtet werden wie die modernen Schnellkarussells Musik-Express, Break Dance und Enterprise. Außerdem wurde die bereits 1927 gebaute Holzachterbahn "Cyclone" vom Astroland übernommen. 2006 wurde die Anlage verkauft und die Pläne der neuen Besitzer sahen vor, den Park bis zum Ende der Saison 2007 zu schließen und bis auf den Cyclone alle Fahrgeschäfte abzubauen.
Deno's Wonderwheel Amusement Park
Als einziger bis heute gehalten hat sich der Deno's Wonderwheel Amusement Park, der direkt neben dem ehemaligen Astroland liegt. Er wurde 1983 eröffnet und beherbergt eines der offiziellen Wahrzeichen New Yorks, das ihm gleichzeitig auch seinen Namen gab, das Wonderwheel. Neben dem Astrotower und dem Cyclone prägt dieses 46 Meter hohe Riesenrad das Panorama von Coney Island. Seine Ursprünge hat dieser Park schon in den 1950er Jahren mit der damals längsten und modernsten Geisterbahn "Spukorama", die noch heute in Betrieb ist. Weitere Fahrgeschäfte kamen hinzu bis 1983 der Park an die Familie Vouderis verkauft wurde und so der heutige Vergnügungspark entstand. Ähnlich angelegt wie das Astroland bietet der Wonder Wheel Park heute außerdem noch Autoscooter, Kinderkarussells und einen Freifallturm, den "Super Shot".
Lesen Sie hier den ersten Teil über die Geschichte von Coney Island.
Lesen Sie hier den zweiten Teil über die Geschichte von Coney Island
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