Donnerstag, den 15.11.2012 | Dieser Beitrag ist in den Rubriken Zoos und Tierparks und Pressemeldungen zu finden.
Forschung im Zoo Heidelberg - Studie über die Elefanten-Jungbullen WG

Da die Jungbullenhaltung in Zoos weltweit noch in Kinderschuhen steckt, war der Zoo Heidelberg froh über die Anfrage von Hambrecht, ihre Diplomarbeit über das Haltungskonzept durchführen zu dürfen. Ziel der Studie war es, die Beziehungen zwischen den vier Jungbullen, deren Charakter und im Speziellen die Entwicklung und Integration des jüngsten Bullen Gandhi beobachtend zu untersuchen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass es sich gelohnt hat, dieses Experiment zu wagen: Elefantenbullen gelten fälschlicherweise als einzelgängerisch und unsozial. Doch sowohl die Erkenntnisse aus dem Freiland als auch die Heidelberger Jungbullenhaltung zeigen deutlich, dass diese Auffassung überholt ist, was nun auch wissenschaftlich bestätigt wurde. Die erfolgreiche Integration von Gandhi und die gruppendynamische Beziehungsstruktur, die mit Bullengruppen in freier Wildbahn vergleichbar ist, sprechen klar für das Konzept "Jungbullen-WG". Die vier Jungbullen zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten und eine stabile Rangfolge. Aggressionen sind selten. Das täglich beobachtete Spielverhalten bestätigt, dass sich alle vier Elefanten jungbullentypisch entwickeln. Außerdem scheinen vor allem die Persönlichkeit und die vorab gemachten Erfahrungen der Elefanten zu bestimmen, ob sich aus einer Gruppe sich unbekannter Elefanten eine stabile Herde bildet und ob und wie schnell ein fremder Jungbulle in eine bestehende Herde integriert wird. Womöglich ist die Struktur und Dynamik von Herdenbildung bei Elefanten immer einzigartig, da vom individuellen Charakter und der "Teamfähigkeit" der Elefanten abhängig.
© Zoo Heidelberg
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