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21.08.2022 | Magazin | Freizeitparks

Kernie's Familienpark


Im Jahre 1985 wurde der in den 1970er Jahren im allgemeinen Atomkraftrausch geplante "Schnelle Brüter" in Kalkar fertig gestellt, rund 3,6 Milliarden Euro hatte das Prestige-Objekt gekostet – eine der teuersten Bauruinen aller Zeiten in Deutschland. In Betrieb genommen wurde der Reaktor Dank des erbitterten Widerstandes der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen nie, die Brennelemente wurden nicht in den Kern gebracht und Radioaktivität gab es hier nie mehr als in einem Nadelwald in Südbayern.

Star Flyer mit Freefall im Kühlturm

Doch was tun mit dem gesamten Komplex? Ein Abriss hätte weitere 75 Millionen Euro gekostet, was zwar angesichts des gesamten Investitionsvolumens immer noch Peanuts gewesen wäre, aber auch gleichzeitig einer politischen Bankrotterklärung gleichgekommen wäre. Also wurde das gesamte Grundstück mit allen Gebäuden verkauft – und zwar an den niederländischen Geschäftsmann Hennie van der Most, der dort im Jahre 1995 eine Freizeitanlage eröffnete.

Daraus entstanden ist der heutige Kernie's Familienpark, dessen Name mit einem Augenzwinkern auf die ursprüngliche Nutzung des Geländes hinweist. Nebenbei sei angemerkt, dass dort auch ein kleiner Ausstellungsbereich zur Nutzung von Atomenergie untergebracht wurde, der sicher nicht umsonst den Charme einer DDR-Industrieanlage aus den 70er Jahren versprüht – irgendwie gruselig! Ansonsten gibt sich der auf Familien mit Kindern ausgelegte Freizeitpark ausgesprochen hübsch angelegt. Vor allem die gepflegte landschaftliche Gestaltung mit viel Grün, Blumen und einem kleinen See fällt sofort ins Auge, da man dies aufgrund der Assoziationen mit einem ehemaligen Kraftwerk nicht unbedingt erwarten würde. Die Attraktionen sind schön in diese Landschaft integriert und wurden teilweise auch thematisiert. Zu den Highlights gehören ein 58 Meter hoher Star Flyer, der in den Kühlturm gebaut wurde und dadurch fast komplett umbaut ist, ein langer Powered Coaster des italienischen Herstellers Zamperla und eine Wildwasserbahn, deren Strecke sich mit der Achterbahn kreuzt und dadurch ein auch für Zuschauer interessantes Wechselspiel der beiden Attraktionen ermöglicht.

Riesenrad mit Blick auf den Rhein

Teilweise wurden auch Fahrgeschäfte wie ein Riesenrad oder ein Disk.O auf dem Dach eines Gebäudes errichtet mit freiem Blick auf den nahen Rhein – erreichbar sind diese Attraktionen nicht nur über eine Treppe, sondern auch mit einem Aufzug. Für Kinder gibt es zahlreiche Karussells, Spielmöglichkeiten sowie einen großen Indoor-Kletterbereich, der auch bei schlechtem Wetter jede Menge Spaß verspricht. Ein besonderes Augenmerk liegt in Kernie's Familienpark zusätzlich auf einer Rennthematik: Gegen Aufpreis können Freunde von Beschleunigung auch eine Kartbahn nutzen.

Viel zu tun

Einzigartig ist auch das gastronomische Konzept des Parks: Im Eintrittspreis ist nämlich auch der unbegrenzte Verzehr von Pommes Frites, Softeis, Kaffee und Tee sowie alkoholfreien Getränken enthalten. Man geht einfach zu einer der zahlreichen Imbiss-Stationen und bedient sich selbst. Dabei wurde durchaus auch auf Qualität geachtet. Allerdings sollte man beachten, dass an besuchsstarken Tagen natürlich mit längeren Wartezeiten an den Ständen zu rechnen ist und das Angebot von manchen Gästen auch über Gebühr beansprucht werden kann. An leereren Tagen hingegen ist dieses "All-Inclusive" eine prima Sache, die das Portemonnaie der Besucher nicht zusätzlich belastet. Leider wurde das kostenfreie Parken unseres letzten Besuchs vor etlichen Jahren abgeschafft - aktuell muss man nun mit 7,50 Euro Gebühren rechnen, was angesichts des ansonsten familienfreundlichen Konzepts etwas ärgerlich sein mag.

Impressionen aus Kernie's Familienpark


© parkscout/MV

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