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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
10.02.2011 | Zoos und Tierparks | Magazin

Tiergarten Mönchengladbach


Trauriger Fuchs in einem zu kleinen Käfig
Der Tiergarten Mönchengladbach wurde im Jahre 1957 im Stadtteil Odenkirchen von einem heute gemeinnützigen Verein aus Jägern, Tier- und Naturfreunden eröffnet. Waren es am Anfang noch eher Tiere wie Vögel, Ziegen und Ponys, die das Gelände bevölkerten, warten heutzutage auf 4,3 Hektar auch Braunbären, Affen oder Seehunde auf die Besucher.

Die erste große Überraschung erlebt der Besucher gleich an dem unscheinbaren Kassenhäuschen am Eingang: der Eintrittspreis fällt mir 2,50 EUR für Erwachsene und 1 EUR für Kinder von 4 bis 14 Jahren geradezu lächerlich gering aus – Schulklassen und Kindergärten kommen sogar völlig kostenlos in den Tiergarten. Auch das Abstellen des Autos auf dem nahe gelegenen Parkplatz ist umsonst. Die zweite große Überraschung schließlich erlebt man, wenn man das Areal betritt: leider sind große Teile des Tiergartens ziemlich in die Jahre gekommen – viele Infotafeln an den Gehegen sind so von der Sonne ausgeblichen, dass man die Texte kaum noch lesen kann, überall an den Gittern ist die Farbe abgeplatzt, die Tierpräsentation ist größtenteils in den 50er Jahren stehen geblieben und wirkt ziemlich antiquiert. Dazu muss man wissen, dass sich der Tiergarten nur von Spenden und den Eintrittspreisen finanziert – und wenn diese derart niedrig ausfallen, dürfte es schlicht keine finanziellen Mittel geben, um die Gehege zu modernisieren und notwendige Renovierungsarbeiten durchzuführen.
Ein armes Schwein...
Auf dem Papier liest sich der Tierbestand gar nicht schlecht – zahlreiche Vogelarten, Känguruhs, Bären, Seehunde, Hulmane, Kapuzineräffchen, Luchse und Füchse gibt es in Mönchengladbach zu sehen. Allerdings sind die Gehege meistens viel zu klein, eine Freiflughalle für die Vogel gibt es nicht, und alleine die winzige Betonwüste, in der die Braunbären hausen müssen, und das Affenhaus mit seinem Vitrinencharakter ohne jegliche Rückzugsmöglichkeit für die Tiere zeigen leider überdeutlich, dass hier etwas im Argen liegt.

Das Haupterscheinungsbild in Mönchengladbach ist geprägt von Gittern, Käfigen und Zäunen – im Vergleich zu modernen Zoos wie Hannover, Leipzig, Köln oder Gelsenkirchen wirkt das ganze eher wie ein "Alcatraz für Tiere", was heutzutage weder wünschenswert noch sinnvoll ist. Bei dem großen Zoo-Test des Magazins "Stern" im Jahre 2000 bekam der Tiergarten Mönchengladbach das Prädikat "Miserabel" und landete ganz hinten im Feld der 39 von Experten begutachteten Zoos – beim Test vor drei Jahren kam er im "Stern" nicht mehr vor, aber viel hat sich seit damals nicht verändert.

Das Grundanliegen des gemeinnützigen Vereins ist durchaus unterstützenswert, und auch ein kleinerer Tierpark hat trotz der großen Konkurrenz eine Daseinsberechtigung. Allerdings sollte hier dringlichst über eine Erhöhung der Eintrittsgelder nachgedacht werden, auch wenn diese in der heutigen Zeit, wo sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können, nicht unbedingt populär ist. Denn mit dem momentanen Budget tut man zumindest den Tieren keinen allzu großen Gefallen, und um diese sollte es bei einem Tiergarten ja letztlich gehen!



© parkscout/MV

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