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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
05.08.2011 | Erlebnisbäder | Magazin

Loopingrutschen: Aqua meets Achterbahn


Ein Looping an sich ist ja eigentlich nichts Neues, jeder Freizeitpark, der etwas auf sich hält, hat mindestens eine Achterbahn, die ihre Besucher gehörig auf den Kopf stellt. Ein Looping im Schwimmbad ist dagegen noch nicht ganz so alltäglich, wenn auch stark im Kommen. Seit einigen Jahren bieten einige europäische Erlebnisbäder ihren Gästen diesen besonderen Kick. Mit enormen Beschleunigungskräften – erlaubt sind bis zu 2,6 g – werden Wagemutige durch mehr oder weniger senkrechte Steilkurven katapultiert.

Loopingrutsche im AquaMagis, Plettenberg (Bild: AquaMagis)
Die Idee, einen Looping in eine Wasserrutsche einzubauen, ist allerdings nicht neu. Vorreiter auf diesem Gebiet waren – wenig überraschend – die Amerikaner. Bereits im Jahr 1985 wurde im Action Park, einem Freizeit- und Wasserpark in New Jersey ein Slide mit vertikalem Looping eröffnet. Doch was die Geburtsstunde einer Bade-Sensation hätte werden können, stellte sich schnell als großer Flop heraus. Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen (unter anderem gab es strenge Gewichts-, Größen- und Altersvorgaben an die Rutscher) blieben Badegäste im Looping stecken oder kamen mit blutigen Nasen und ähnlichen Blessuren wieder heraus. Folglich ließ die Beliebtheit der Attraktion sehr stark zu wünschen übrig, und schon einen Monat nach der Eröffnung folgte die zeitweilige Schließung der Rutsche. Auch bei den Wiedereröffnungen des Slides, die bis zur Schließung des Parks 1996 immer mal wieder vorgenommen wurden, ergab sich schnell, dass das Problem nicht behoben werden konnte. Die Wasserrutsche mit vertikalem Looping, die in ihrer äußeren Form stark an eine Mini-Achterbahn erinnerte, war und blieb ein Desaster. Ganz anders die Looping-Rutschen der zweiten Generation. Diese haben, statt die Formen eines Coasters zu imitieren, anstelle eines reinen Loopings meist eine Steilkurve. Machen sie dadurch auf den ersten Blick vielleicht auch einen weniger spektakulären Eindruck, so punkten sie doch in Bezug auf Sicherheit und Spaßfaktor. Ganz ohne Angst vor allzu vielen blauen Flecken kann man hier den Rausch der Beschleunigung erleben. Auch vor dem Stecken-bleiben muss sich heutzutage niemand mehr fürchten: Reicht der Schwung für den Looping nicht aus, nutzt man einfach einen der vorgeschriebenen Notausstiege unmittelbar davor. Einer Rutschpartie mit besonderem Thrillfaktor steht also nichts mehr im Wege. Auch kein langer Anfahrtsweg, zumindest nicht aus europäischer Sicht. Denn nicht die USA sind es, die im Bereich der Looping-Rutschen die Nase vorn haben, sondern Europa, und hier ganz besonders der deutschsprachige Raum.

Streit um die Rutschen

Loopingrutsche in der Therme Amade (Bild: Therme Amade)
Der erste (gefahrlos rutschbare) Looping-Slide der Welt wurde 2008 in der slowenischen Gemeinde Moravske Toplice, genauer in der dortigen Terme 3000 eröffnet. Der Aqualoop des österreichischen Herstellers Aquarena konnte sich diese Ehre allerdings nur sehr knapp sichern, denn das AquaMagis im sauerländischen Plettenberg war den Slowenen dicht auf den Fersen. Noch im gleichen Jahr ging hier AquaLooping, die erste Looping-Rutsche Deutschlands an den Start. Die Entwicklungen dieser beiden Rutschen folgten übrigens so dicht aufeinander, dass sich die beiden österreichischen Herstellerfirmen Klarer (verantwortlich für den AquaLooping) und Aquarena lange um die Patentrechte stritten. Die Nase vorn hatte schließlich der Hersteller der slowenischen Rutsche – eine Tatsache, die der Begeisterung für die Rutsche im Sauerland natürlich keinen Abbruch tut. Patent oder nicht, wer den ultimativen Adrenalinkick sucht, wird auch in Plettenberg fündig. Und das schon am Start: den notwendigen Schwung um den Looping zu meistern holt man sich hier mit einem fast freien Fall aus zwölf Metern Höhe, wobei laut Betreiber Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 65 Stundenkilometern erreicht werden können. Noch etwas extremer verläuft der "First Drop" im Aqualand Köln. Hier beginnt die Rutschpartie mit einem deutschlandweit einzigartigen Raketenstartsystem: Der Badegast betritt eine Kabine, in deren Boden sich eine Falltür befindet. Nach einem kurzen Countdown, der den Adrenalinpegel zusätzlich in die Höhe schnellen lässt, zieht es dem Rutscher den Boden unter den Füßen weg – und er fällt zehn Meter schwerelos in die Tiefe. Auch die Rutschgeschwindigkeit in der Domstadt kann sich mit 45 Stundenkilometern durchaus sehen lassen.

Wem ein Looping auf der Wasserrutsche noch nicht genug ist – auch kein Problem: Ein Abstecher nach Österreich schafft Abhilfe. In der Kleinstadt Wörgl im Bundesland Tirol findet sich die bislang einzige Doppel-Loopingrutsche der Welt. Das Ungetüm mit dem passenden Namen L2 stellt seine "Passagiere" zunächst in einer Höhe von sieben Metern (beinahe) auf den Kopf, um dieses Manöver wenig später, drei Meter über Bodenniveau, noch einmal zu wiederholen. Auch hier verschafft ein Raketenstart den Wagemutigen den notwendigen Schwung. Für Loopingrutschen-Neulinge empfiehlt sich aber auch ein Besuch in der Therme Amadé in Altenmarkt im Pongau. Der Start ins Rutschvergnügen erfolgt hier ebenfalls durch eine Falltür, allerdings ist die Schwerelosigkeit schon nach einer Strecke von "nur" acht Metern wieder vorbei. Das gesamte Rutscherlebnis dauert gerade einmal sieben Sekunden und bietet Einsteigern somit die Möglichkeit, sich langsam an das doch etwas andere Rutscherlebnis heranzutasten.

© parkscout/US

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