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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
05.12.2011 | Freizeitparks | Kolumnen

Von Mäusen und Ratten


Im nächsten Jahr steht der 20jährige Geburtstag von Disneyland Park in Paris an – also eigentlich ein triftiger Grund, es mal so richtig krachen zu lassen. Fans warten schon seit Jahren auf eine Ankündigung von Splash Mountain, Indiana Jones oder dem seit geraumer Zeit kolportierten Arielle-Darkride. Und wäre das runde Jubiläum nicht ein gelungener Anlass gewesen, den Besuchern endlich mal wieder ein großes neues Fahrgeschäft zu bieten? Immerhin liegt die Eröffnung von Buzz Lightyear ja nun schon fast sechs Jahre zurück – für einen Freizeitpark eine halbe Ewigkeit.

Gut, dass 2012 außer einer neuen Abend-Show vor dem Dornröschen-Schloss nichts nennenswert Neues zu bieten hat, ist ja schon seit einiger Zeit bekannt. Doch nun hat Philippe Gas, CEO von Disneyland Resort Paris, in einem Radio-Interview den Fans gleich den nächsten Zahn gezogen. Die Realisierung des geplanten, 150 Millionen Euro teuren Darkrides zum Pixar-Film "Ratatouille" im Walt Disney Studios Park wurde einmal mehr nach hinten geschoben – vor dem Herbst 2013 wird in Paris keine einzige neue Attraktion eröffnen. Auch die vorgesehenen Updates von "Pirates of the Caribbean" und "Phantom Manor" verzögern sich auf unbekannte Zeit. Und von der Installation von Star Tours 2, die inzwischen für alle anderen Disney-Parks weltweit ausgerufen wurde, fehlt ebenfalls jede Spur. Auch wenn Disneyland Park im Moment für seinen Geburtstag herausgeputzt wird und die neue Abendshow "Dreams", die im April nächsten Jahres ihre Premiere feiert, wirklich herausragend sein sollte: Fast zehn Jahre ohne eine interessante Neuheit im Hauptpark sind einfach zu viel! Zwar kann man in Paris mit den Besucherzahlen durchaus zufrieden sein, aber es bleibt die Frage, wie lange man den Gästen einen weiteren Premium-Ride noch vorenthalten kann. Vor allem das jugendlichere Publikum dürfte 2012 mit einem B&M Inverter in Parc Asterix keine 30 Fahrminuten von Disneyland entfernt ins Grübeln kommen, welchen Comichelden es besuchen möchte. Ein geplanter Mega-Freizeitpark von Paramount in Spanien könnte für die Zukunft auch problematisch werden, wenn die Intervalle zwischen den Neuheiten in Disneyland nicht stark verkürzt werden – schließlich stammt ein durchaus großer Teil der Besucher von der iberischen Halbinsel. Und der Europa-Park in Rust empfiehlt sich inzwischen auch als ernstzunehmende Konkurrenz für die Franzosen.

So richtig verständlich ist die ganze Situation indes nicht. Wenn die veröffentlichte Investitionssumme von 150 Millionen Euro für "Ratatouille" wirklich stimmen sollte, muss man sich fragen, ob das Geld nicht hätte besser investiert werden können. Zum Vergleich: Der Inverter "Black Mamba" im Phantasialand hat inklusive der Landschaftsgestaltung, die zweifellos Disney-Qualität hat, rund 25 Millionen Euro gekostet, eine Premium-Holzachterbahn ist bereits locker unter zehn Millionen zu haben. Mit anderen Worten: Für die geplanten Ausgaben bezüglich des Darkrides wären problemlos sechs Top-Attraktionen möglich gewesen, die dem Park nicht nur mehr Publicity eingebracht, sondern vor allem auch die Kapazitäten für die Besucher gesteigert hätten. Wenn die Kreditgeber in Paris nicht im letzten Moment noch den Rotstift ansetzen, dürfte "Ratatouille" sicherlich eine hochklassige Neuheit werden, die dem weiteren Ausbau des Walt Disney Studios Park zuträglich sein dürfte – doch gleichzeitig den Schwesterpark nebenan so sträflich zu vernachlässigen, könnte sich in naher Zukunft als Bumerang erweisen.

Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

© parkscout/MV

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