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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
15.03.2006 | Zoos und Tierparks | Magazin

Brunos Zoo-Welten: 125 Jahre und kein bißchen weise


Der altehrwürdige Wuppertaler Zoo feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Bereits seit 1881 werden in Wuppertal-Elberfeld Tiere präsentiert. Die Präsentation hat sich im Wandel der Zeiten beständig verändert, die einmalige Lage an einem der "Berge" Wuppertals ist hingegen geblieben.

In eine wunderschöne Parklandschaft gebettet, hat dieser Zoo auch hektische Zeitgenossen zur Ruhe bekehrt. Wer den Tiergarten und seine seltenen Bewohner erkunden will, sollte aber genügend Kondition mitbringen. Es geht nämlich dank der topographischen Lage und eines beträchtlichen Höhenunterschieds häufig aufwärts...

Der zoologische Garten wurde am 8. September 1881 erstmals seinen Besuchern zugänglich gemacht. Im Angebot waren damals 34 Tiere zu einem Eintrittspreis von 50 Pfennig für Erwachsene und 30 Pfennig für Kinder. Im Jahre 2006 bezahlt man 8 Euro (bzw. 4 Euro für Kinder), bekommt dafür im Idealfall aber auch ca. 5000 Tiere in rund 470 Arten zu sehen. Doch nicht nur die Anzahl der Tiere und die schöne Gartenanlage machen den Besuch im Wuppertaler Zoo zu einem Vergnügen, sondern auch die Möglichkeit anderswo selten gehaltene Tiere zu sehen. Zudem bietet der in über einem Jahrhundert "gewachsene" Tierpark einen interessanten Mix aus Alt und Neu. So bekommt der Besucher einen guten Eindruck vom steten Wandel in der Zooarchitektur und den verschiedenen Formen der Tierhaltung und -präsentation.

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Der Wuppertaler Zoo zeigt - bis auf Nashörner, Flusspferde und Giraffen - eigentlich alle Tierarten, die der Besucher in einem großen Zoo erwartet. Deutliche Schwerpunkte bilden Raubkatzen, asiatische Huftiere und Affen. Neben sehr vielen seltenen Kleinkatzenarten, sind auch Löwen, Tiger, Geparden, Leoparden, Jaguare und Schneeleoparden zu sehen. Die nicht jedermann bekannten Kiangs, Babirusas und Takins stehen für die asiatischen Huftiere. Bei den Affen sind im Besonderen die drei großen Menschenaffengruppen einen Pflichtbesuch wert. Wer genügend Zeit und Muße zum Beobachten mitbringt, wird neben der "Action" im Gehege auch feststellen, dass die einzelnen Affen ganz individuelle Charaktere haben.

Was man sehen muss...

125 Jahre Zoo Wuppertal
Das größte Highlight des Wuppertaler Zoos sind seine afrikanischen Elefanten. Für sie wurde im Jahre 1995 eines der modernsten Elefantenhäuser Europas errichtet. Nicht nur die Außenanlagen, sondern vor allem der große Innenfreilauf beeindrucken noch heute. Auf das früher unverzichtbare Anketten der Tiere kann nun verzichtet werden. Ein Riesenspass ist es, die Elefantenherde bei einem gemeinsamen Bad in ihrem Becken zu erleben. Doch zieht es die meisten Besucher vor allem wegen der beiden hier geborenen Elefantenbabies KIBO und BONGI (übrigens die ersten geborenen "Afrikaner" in NRW) zu der eindrucksvollen Anlage. Und da der Bulle TUSKER seinen ehelichen Pflichten auch weiterhin tapfer nachkommt, ist weiterer Nachwuchs wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Ein Ort der Ruhe und Besinnung ist die 1993 eröffnete Freiflughalle für tropische Vögel aus Süd- und Mittelamerika. Hier bekommt man keine Tiere auf dem Präsentierteller, sondern muss beobachten. Die wunderbar gestaltete Halle und die Dschungelgeräuschkulisse sorgen für eine einzigartige Stimmung, die kaum eine andere Tropenhalle zu bieten vermag. Im dazugehörigen alten Vogelhaus gibt es daüber hinaus noch viele fliegende Seltenheiten zu bestaunen.

Das Menschenaffenhaus beherbergt je eine große Gruppe von Gorillas, Bonobos und Orang-Utans. Zu der wunderschönen Orang-Außenanlage wird sich im Frühjahr 2006 noch eine nunmehr deutlich verbesserte Gorillafreianlage gesellen. Drinnen lohnt noch ein Blick auf die quirligen Goldkopflöwenäffchen und die Futterküche. Hier kann man den Tierpflegern bei der Nahrungszubereitung über die Schultern schauen. Der sehr beeindruckende Steinbockfelsen ermöglicht ein Fotografieren der Tiere bei gewagten Klettermanövern. Je nach dem gewählten Fotowinkel, sind die Aufnahmen nicht von Fotos aus dem Alpenraum zu unterscheiden.

Den selten gezeigten Okapis, Takins, Königsgeparden, Harpyen oder Pudus sollte man ebenfalls einen Besuch abstatten. Da es mit Aquarium/Terrarium, Tieraffenhaus (mit seltenen Brillenlanguren), Tapirhaus sowie den beiden alten Katzenhäusern noch weitere überdachte Alternativen für den Guss von oben gibt, eignet sich der Wuppertaler Zoo für den Besuch bei jedem Wetter.

Eine besondere Spezialität des Tiergartens sind seine Gehege für im oder am Wasser lebenden Tieren, die mit Unterwassersichtscheiben ausgestattet sind. Folgende Tiere kann man beim Schwimmen auch unter Wasser beobachten: Eisbären, die - europaweit nur in Wuppertal gezeigten - Bairds-Tapire, Capybaras, Biber, Kurzkrallenotter und Pinguine.

Das Jubiläumsjahr 2006...

Neben vielen Festen und der Pinguinale werden im Laufe des Jahres 2006 auch mehrere neue Anlagen eröffnet. Neben der bereits erwähnten, vollkommen erneuerten Gorillafreianlage, eröffnen dieses Jahr noch ein Refugium für Brillenpinguine, ein weiteres Affenaußengehege und die neue Großkatzenanlage für Löwen und (sibirische) Tiger. Diese größte je in einem deutschen Innenstadtzoo errichtete Raubkatzenanlage wird ihre Besucher beeindrucken und ihren Bewohnern ganz neue Möglichkeiten offerieren. Nach Fertigstellung dieses neuen Highlights werden auch die alten Raubkatzenanlagen neugestaltet und verbessert werden.

Was nicht optimal ist...

Auch nach den Umgestaltungen bei den Raubkatzen gibt es noch weiteren Handlungsbedarf. So sind noch viele Gehege schlicht zu klein. Als Beispiel mag hier das Wolfsgehege dienen. Die Beschilderung ist großteilig veraltet, lediglich bei den neueren Anlagen findet man deutlich ansprechendere Schilder. Interaktive Informationsangebote, Spielstationen zur kindgerechten Information oder kleine Themenausstellungen findet man hingegen überhaupt nicht.

Baird's Tapire beim Baden beobachten
Einerseits ist der große Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt sehr reizvoll, andererseits erschwert dies den Besuch für Familien mit kleinen Kindern oder für gehbehinderte Menschen. Besonders mit Kinderwagen oder Rollstuhl wird das Befahren der z.T. steilen Steigungen sehr anstrengend. Da der Zoo Wuppertal sich mit der jüngsten Zooerweiterung noch weiter nach oben ausdehnt, sollten sich die Verantwortlichen über eine mechanische Aufstiegshilfe oder einen gut erreichbaren, oberen Eingang Gedanken machen. In jedem Fall sollte ein Besuch im Zoo auch topographisch geplant werden, um nicht ständig auf und ab gehen zu müssen.

Für Kinder...

Neben dem Spielplatz (mit schönem Blick auf das Wuppertaler Stadion) werden Kinder vor allem die große und abenteuerlich schwankende Hängebrücke über den Teich ansteuern wollen. Auch Robbenfütterung, Elefantenbaden und der Turm bei den Kodiakbären liegen bei den Kiddies weit vorn. Und an BONGI und KIBO führt sowieso kein Weg vorbei...

Fazit:

Ein landschaftlich sehr schöner Zoo, der mit seinen Elefanten und den vielen Unterwassereinblicken, aber auch den vielen ruhigen Ecken, für jeden etwas bietet. Das zum Teil sehr steile Gelände verlangt aber nach sorgfältiger Wegplanung. Deshalb als Erstbesucher unbedingt einen Wegeplan an der Kasse mitnehmen...

Weitere Infos finden Sie in unsren Parkinfos zum Zoo Wuppertal

Brunos Zoo-Welten
Brunos Zoo-Welten erscheint ab sofort etwa im zweiwöchentlichen Rythmus - wir freuen uns sehr, mit Andreas "Bruno" Knebel einen ausgesprochenen Kenner der Szene dazu gewonnen zu haben.

© Parkscout / AK

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