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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
02.11.2010 | Freizeitparks | Magazin

Goliath


Der Lifthill und der letzte Bunnyhop
Bereits vom Parkplatz aus können die Besucher von Walibi World im niederländischen Biddinghuizen eine der Hauptattraktionen des Parks bewundern. Goliath, so der Name des grün-violetten Stahlriesen, ist die höchste Achterbahn der Benelux-Staaten und einer der wenigen Hypercoaster Europas. Gebaut wurde sie vom Schweizer Achterbahnhersteller Intamin AG, für das Design zeichnet sich das Münchener Ingenieurbüro um Achterbahnguru Werner Stengel verantwortlich.

Die beiden Züge sind passend zur Bahn in grün bzw. violett lackiert und bieten bis zu 1.200 Personen pro Stunde Platz. Ein Zug besteht dabei aus 8 Wagen, in denen jeweils 4 Fahrgäste in zwei Reihen platziert werden können. Schon rein äußerlich erinnern die Wagen an kleine Rennautos, ein Design, dem sie im Laufe der Fahrt auch gerecht werden. Immerhin beschleunigen die Züge teilweise auf über 100 Stundenkilometer. Eröffnet wurde der Gigant im März 2002, als Walibi World noch unter dem Namen Six Flags Holland bekannt war. An diese Zeiten erinnert auch der Name des 46,8 Meter hohen Riesen, denn im kalifornischen Six Flags Magic Mountain findet sich ein Megacoaster gleichen Namens. Dessen Höhe von 77 Metern kann der holländische Coaster zwar nicht erreichen, dafür beeindruckt er Adrenalinjunkies aber mit ganz anderen Qualitäten. Airtime-Garanten wie Bunnyhops und Camelbacks, vor allem aber die mit hoher Geschwindigkeit durchfahrenen bodennahen Kurven sorgen für jede Menge Action. Aber der Reihe nach. Zunächst gilt es für die Fahrgäste, mit ihren Wagen den Gipfel der Achterbahn zu erklimmen. Ein Kettenzug sorgt schon hierbei für reichlich Geschwindigkeit. Davon gibt es direkt im Anschluss allerdings noch viel mehr, denn in einem Winkel von über 70 Grad geht es mit über 100 Stundenkilometern wieder hinunter Richtung Tal. Nach der Abfahrt und einer schnellen, kurzen Rechtskurve wartet die Bahn mit einer Besonderheit auf, die in dieser Form bei der Eröffnung von Goliath weltweit einmalig war: Dem sogenannten Stengel Dive. Dabei handelt es sich um eine Steilkurve, bei der sich die Wagen bereits bei der Auffahrt ein Stück zur Seite drehen. Im Prinzip nichts weiter als ein Camelback, der sich auf zwei Dritteln seiner Gesamthöhe auf der Längsachse verdreht – teilweise mit über 90 Grad. Die Fahrgäste stehen also für Sekundenbruchteile beinahe kopf und werden nur noch von Schoßbügeln und Sicherheitsgurten in den Wagen gehalten.

Goliath aus der Ferne
Der weitere Fahrtverlauf führt die grün oder violett lackierten Züge in eine Kehrtwende, die das Ende der V-förmigen Bahn markiert. Nach einem Linksbogen, der sich nur gut einen halben Meter über dem Boden befindet führen die Schienen zunächst in einem Dreiviertelbogen über die Wiese, streifen dabei den Parkplatz und steigen dann wieder an, wobei die Ausfahrt aus dem Stengel Dive gekreuzt wird. Nach einer weiteren Abfahrt führt eine aufsteigende 450-Grad-Helix die Fahrgäste über den See. Die Ein- und Ausfahrt in dieses Element erfolgt über zwei etwa 15 Meter hohe Hügel, wobei die Auffahrt immer eine Rechts-, die Abfahrt dagegen eine Linkskurve ist, es wird also auf jedem dieser Hügel eine Richtungsänderung vollzogen.

Die Strecke kippt dabei innerhalb weniger Meter von einer extremen Rechts- in eine extreme Linkskurve, was mit der Einwirkung starker lateraler Kräfte auf die Fahrgäste verbunden ist. Nachdem dieses Element zum zweiten Mal durchfahren wurde, also nach der Ausfahrt aus der Helix, passieren die Wagen drei Bunnyhops, die jede Menge der beliebten Airtime versprechen. Mittendrin sorgt eine Fotoanlage für actionreiche Schnappschüsse. Nach einem leichten Linksschwenk und einem abschließenden 180-Grad-Bogen erreichen die Wagen schließlich wieder die Station – und Goliath wurde besiegt.

© parkscout/US