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Abseits von Achterbahn und Darkridefahrten, oder dem Besuch im Zoo kann auch ein Ausflug in ein Museum für Kids das größte sein. Es muss aber dann auch schon ein außergewöhnliches Museum sein...
Wer kein großer Freund von Museen ist, denkt wohl meist an lange Gänge mit mehr oder weniger interessanten Bildern, staubigen Gebrauchs-gegenständen der vergangenen Jahrhunderte und muffige Themengebiete. Dabei können Museen aber heute durchaus spannende und besuchenswerte Edutainmentangebote sein, die große und kleine Besucher begeistern.
Ein schönes Beispiel für ein Museum der besonderen Art ist das Steiff Museum im Baden-Württembergischen Giengen an der Brenz. Hier dreht sich alles um die Geschichte der berühmten Stofftiermanufaktur und das Kinderkuscheltier schlechthin: Den Teddybären. Als Margarete Steiff im Jahre 1880 mit einem, eigentlich als Nadelkissen gedachten "Elefäntle" aus Stoff einen überraschenden Verkaufserfolg erzielte, konnte sie wohl kaum ahnen für wie viele glänzende Kinderaugen ihre Arbeiten bis heute sorgten.
Der internationale Erfolg stellte sich ab dem Jahre 1903 ein, als ein amerikanischer Kunde auf der Leipziger Spielwarenmesse 3.000 bis dahin namenlose Bären mit der Produktionsbezeichnung 55PB (55cm hoch, Plüsch, beweglich) erwarb. Als der pelzige Geselle kurz darauf nach dem damaligen amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy" Roosevelt benannt wurde, der sich auf einer Jagd geweigert hatte ein Bärenjunges zu erlegen, stiegen die Bekanntheit und der Verkaufserfolg der Produkte aus dem Hause Steiff sprunghaft an.
Konnichiwa in Giengen
Wer den modernen runden Museumsbau betritt, wird nach Lösen der Eintrittskarte zunächst in einen kleinen Vorführungsraum gebeten, in dem Margarete Steiff Einblick in Ihre erste kleine Werkstatt gibt. Dem internationalen Erfolg, und wohl auch dem großen Zuspruch japanischer Stofftierfreunde ist es wohl zu verdanken, dass hier im Wechsel jeweils eine deutsche, englische und japanische Sprachfassung zu hören ist. In einer Anschlussszene kommt 55PB, alias "Teddy" zu Wort und erklärt weiteres über die Firma Steiff – bevor sein Ur-Enkel "Knopf" und die Puppe Frieda die Gäste bittet mit ihnen auf die Suche nach den 3.000 ersten Bären zu gehen, die den Firmenerfolg begründeten.
Weitere Impressionen aus dem Steiff Museum
Besonders Kindern ist die Freude über die "lebenden" Bärchen an den Augen abzulesen. In der Folge durchschreiten die Besucher Unterwasser- und Polarszenen, die jeweils mit beweglichen Figuren und atmosphärischen Licht- und Ton-Arrangements ausgestattet sind und die abenteuerliche Reise von Knopf und Frieda passend unterstreichen. Nachdem schließlich der Verbleib der gesuchten Pelztiere geklärt ist, steht eine ganzer Streichelzoo aus der Steiffproduktion bereit um gestreichelt und gedrückt zu werden. Wer mag, darf sich nicht nur Arm in Arm mit lebensgroßen Bären oder Tigern fotografieren lassen, sondern darf gleich auf Hirsch, Einhorn oder dem beeindruckenden Elefanten in Originalgröße Platz nehmen. Spätestens hier erliegen wohl Groß und Klein dem Zauber der liebenswerten Geschöpfe.
Bleibt nun noch der Blick auf den Shop, der den Weg zum Bistro "Knopf" und zum Ausgang flankiert. Hier gibt es nicht nur Stofftiere zu teils ermäßigten Preisen und den aktuellen "Jahresbären" zu kaufen – auch Kinderkleidung und Literatur für Sammler sind zu finden. Ob mit oder ohne Souvenirkauf – ein Kaffee oder Menü im Bistro bildet den krönenden Abschluss so manchen Besuchs. Vielleicht passend mit "Margaretes Leibspeise", wie die Maultaschen auf der Speisekarte beworben werden – was könnte besser passen?