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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
06.03.2006 | Freizeitparks

Chessington


Eine Fahrt mit Vampire
Für viele ist England sicherlich ein weißer Fleck auf der Freizeitpark-Landkarte, allerdings völlig zu Unrecht - beheimatet der Inselstaat doch mit Blackpool Pleasure Beach und Alton Towers gleich zwei europäische "Big Player".

Hierzulande relativ unbekannt ist jedoch "Chessington – World of Adventures", ein beeindruckender Familienpark etwa 12 Meilen von London entfernt. Unterteilt in zehn verschiedene Bereiche überzeugt das zur Tussauds-Gruppe gehörende Kleinod nicht nur durch konsequente Thematisierung und ein äußerst originelles Attraktionsangebot, sondern bietet ganz nebenbei auch noch einen recht großen Tierpark, der ebenfalls im Preis enthalten ist. Da der Focus des Parks ganz klar auf Familien mit Kindern gerichtet ist, hält sich das Thrill-Angebot in Grenzen. Den Reigen der Achterbahnen eröffnet der Suspended Coaster "Vampire", bei dem man während einer durchaus rasanten Fahrt frei schwingend unter der Schiene dem üppigen Baumbewuchs des Themenbereichs Transsylvanien bedrohlich nahe zu kommen scheint. Bereits seit 1990 dreht der von der Firma Arrows gebaute Coaster in Chessington seine Runden und erfreut sich auch heute noch bei Jung und Alt größter Beliebtheit.

Auch der 2004 eröffnete Spinning Coaster "Dragons Fury" überzeugt auf ganzer Linie. Die von der deutschen Firma Maurer Söhne gebaute Bahn mit den drehenden Gondeln ist eine Sonderanfertigung für den englischen Park und bietet neben interessanten Fahrfiguren auch die eine oder andere Airtime. Obwohl es durchaus auf der Kirmes oder in anderen Freizeitparks ähnliche Coaster gibt, unterscheidet sich "Dragons Fury" vom Fahrgefühl doch erheblich davon – da man bei dieser Bahn oft längere Wartezeiten in Kauf nehmen muß, zeigt sich, daß Chessington hier einen Volltreffer gelandet hat. Ansonsten findet man hier noch einen schön thematisierten Coaster vom Typ "Wilde Maus" und einen kinderfreundlichen Powered Coaster mit dem Namen "Runaway Train". Wem Achterbahnen zu wild sein sollten, kann sich auf zwei Themenfahrten und einen Walkthrough der Extraklasse freuen.

Die schön thematisierte Wildwasserbahn des Parks
Tolle Themenfahrten

In der "Hocus Pocus Hall" trifft man (ausgestattet mit speziellen Prisma-Brillen) im Inneren des Hauses auf Goblins und andere merkwürdige Gestalten. Dabei ist der Effekt, der aus einem Zusammenspiel zwischen den Brillen und Schwarzlicht resultiert, einfach nur als phänomenal zu bezeichnen. In der skurrilen Themenfahrt "Professor Burp’s Bubbleworks", die in einem großen Wasserfontänen-Raum endet, geht es nicht minder seltsam zu, allerdings mit einem guten Schuß englischen Humors. Leider sind diese beiden Attraktionen normalerweise nur für Kinder oder Erwachsene in Begleitung eines Kindes zugänglich. An leeren Tagen oder bei vorherigem höflichen Nachfragen bei den Mitarbeitern sollte es aber für Erwachsene trotzdem möglich sein, auch ohne Begleitung von Kindern in den Genuß dieser beiden "Perlen" zu kommen.

Nicht verpassen sollte man auch "Tomb Blaster", eine interaktive Themenfahrt durch die Ruinen eines Tempels, bei der man Mumien, riesige Schlangen oder ägyptische Götter zurück in die ewigen Jagdgründe schicken muß. Zu diesem Zweck befinden sich neben den Sitzen Laserpistolen, mit denen es gilt, vorgegebene Ziele zu treffen – ein Punktezählsystem zeigt jederzeit den eigenen Highscore an. Allerdings sollte man unbedingt eine zweite Fahrt mit diesem interaktiven Mumienschanz wagen und sich anstatt auf eine wilde Ballerei auf die grandiosen Thematisierungselemente konzentrieren – es lohnt sich! Gigantische Figuren, messerwerfende Mumien oder rollende Felsen a la Indiana Jones lassen hier wahrhaftiges Abenteuerfeeling aufkommen.

Auch der Zoo-Teil des Parks überzeugt.
Zoo inklusive

Für heißere Tage empfiehlt sich gleich danach eine Runde mit "Dragon Falls", einer recht nassen Wildwasserbahn im Bereich "Mystic East". Bei der Fahrt vorbei an einer riesigen Buddha-Statue bleibt garantiert kein T-Shirt trocken – und zu schauen gibt es bei der detaillierten Thematisierung mehr als genug. Wer sich lieber etwas ausruhen möchte, kann dies bei einem kleinen Spaziergang durch das "Animal Land" tun: Hier begegnet man echten Gorillas, Tigern oder Seelöwen. Mutige wagen sich auch in die "Creepy Caves", in denen die verschiedensten Reptilien und Insekten auf die Besucher warten. Fußfaule können sich auch alternativ mit einer Monorail von oben einen Überblick auf die tierischen Bewohner von Chessington verschaffen.

Wie bereits erwähnt, versteht sich Chessington als Familienpark – und dies wird auch bei der Preisgestaltung deutlich. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 28 englische Pfund – allerdings ist darin auch ein kostenfreier Eintritt für ein Kind bis elf Jahren bereits enthalten. Vergleicht man diesen Eintrittspreis mit anderen englischen Parks, ist Chessington für Familien mit Kindern durchaus ein preisgünstiges Vergnügen. Auch die Preise für Essen und Trinken sowie für Merch-Artikel halten sich für englische Verhältnisse in angenehmen Grenzen. Wer sich für mehrere Tage in London aufhält, sollte also einen Besuch von Chessington durchaus in Erwägung ziehen, zumal sich die Anfahrt sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Praxis als unproblematisch erweist – die Mischung aus familienkompatiblem Nervenkitzel, Tierpark und wunderschöner Gestaltung zieht einen schnell in ihren Bann.


© parkscout/MV, Bilder: Parkscout