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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
11.11.2010 | Freizeitparks | Magazin

Der Fluch von Novgorod


Airtime im Hansa-Park
Die vor rund 800 Jahren an der Wolga gegründete russische Stadt Novgorod dient als historischer Bezugspunkt der 2009 im Hansa-Park eröffneten Achterbahn "Der Fluch von Novgorod", die ganz nebenbei auch über Darkride-Teile verfügt und zu deren Gesamterlebnis ein kleiner Walkthrough-Part gehört.

Die geheimnisvolle Geschichte um den Lübecker Handelsmann Peer Oldendorp, der seinen in der Stadt Novgorod verschwundenen Vater Heinrich sucht und dabei den Zorn des finsteren Wolchov auf sich zieht, beginnt in einem aufwendig gestalteten Eingangsbereich. Durch ein halb geöffnetes hölzernes Tor betreten die Besucher den Bereich hinter den Stadtmauern Novgorods und begegnen dort zwei seltsamen Vogelscheuchen und dem Galgen, an dem der böse Wolchov im 14. Jahrhundert erhängt wurde. Der äußere Wartebereich wird außerdem mit Nebel und Soundeffekten aufgewertet, um die Spannung noch einmal drastisch zu erhöhen.

Im Innenbereich des ersten von insgesamt drei Türmen geht die Warteschlange in einem Handelskontor aus dem 16. Jahrhundert schließlich weiter. Auch dort gibt es ständig etwas zu entdecken, um die Anstehzeit möglichst interessant zu gestalten: Zwei animierte Fensterbilder erzählen die Geschichte von Peer Oldendorp, eine Büste seines Vaters erwacht plötzlich zum Leben, und überall finden sich gruselige Gegenstände, welche die Atmosphäre entsprechend erhöhen. Bevor man schließlich in den acht Personen fassenden Wagen des Coasters Platz nimmt, sind die Besucher dank der phantastischen Thematisierung und des mysteriösen Flairs schon passend auf das kommende eingestimmt.
Die Fahrfigur "Buchtknoten"
Kaum rollt der Wagen los, geht es auch schon in einen von zwei Darrkride-Teilen, wo man einen singenden Geist trifft, der mit Hilfe moderner Projektionsverfahren zum Leben erweckt wird. Im zweiten Abschnitt wartet Wolchov auf die Gäste, bevor die Wagen mit einer hohen Beschleunigung aus dem Turm in eine Open-Air-Strecke geschossen werden. Im Vergleich zum Eröffnungsjahr wurde dieser Abschuss 2010 noch einmal gesteigert, so dass es jetzt in nur 1,4 Sekunden auf 100 Stundenkilometer geht – als Ergebnis gibt es nun sogar Airtime auf dem "Top Hat".

Nach mehreren Fahrfiguren geht es schließlich in einen weiteren Turm, in dem der Wagen bei fast vollständiger Dunkelheit senkrecht in die Höhe gezogen wird, bevor es schließlich mit einem Winkel von mehr als 90 Grad wieder zurück Richtung Boden geht. Doch damit ist die Reise nach Novgorod noch lange nicht vorbei. Nachdem die Passagiere den Wagen verlassen haben, führt sie der Ausgang noch durch ein kleines Labyrinth, das ebenfalls sehr stimmig und atmosphärisch aufgebaut wurde und das dem Achterbahn-Juwel endgültig seine Krone aufsetzt.

Mit "Der Fluch von Novgorod" ist dem Hansa-Park wahrhaftig ein riesiger Coup gelungen, der in der höchsten europäischen Liga ganz oben mitspielen kann. Die Fahrt selbst ist abwechslungsreich, recht sanft und macht durchgehend Spaß. Das Highlight ist jedoch ganz klar das Gesamterlebnis – mit dem grandiosen Wartebereich, dem zwar kurzen, aber trotzdem gelungenen Darkride-Teil und dem Walk-Through nach der "Stadtbesichtigung" kann er sich problemlos mit dem "Fliegenden Holländer" in Efteling messen lassen, bietet aber die weitaus interessantere und actionreichere Fahrt.

© parkscout/MV