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Magazin | Freizeitparks | Hintergrundwissen

Rittersturz an der Mosel


Der Drop vom Rittersturz

Vor acht Jahren eröffnete der Wild- und Freizeitpark Klotten hoch über der Mosel seine erste Achterbahn "Die Heiße Fahrt durch den Vulkan", einen Bobsled Coaster aus dem Haus Gerstlauer. Die im Laufe der Jahre zwischenzeitlich auch "Klotticoaster" benannte Anlage, die heute unter dem Namen "Die heiße Fahrt" betrieben wird, konnte seinerzeit sowohl Fans als auch Besucher überzeugen und gehört mit ihrer Gestaltung aus Naturmaterialien immer noch zu den schönsten Vertretern ihrer Art.

Das ursprüngliche Konzept sah einen riesigen Vulkan mit Seen, Schluchten, Achterbahn, Wildwasserbahn und einem großen Restaurant vor. Eine mögliche Fertigstellung wurde auf das Jahr 2008 prognostiziert. Allerdings verzögerte sich das gesamte Projekt aus nicht bekannten Gründen immer mehr, so dass letztendlich kaum noch jemand an die Realisierung des nächsten Bauabschnitts glaubte. Umso überraschender kam dann schließlich im letzten Jahr die Ankündigung, dass in dieser Saison die schon lange geplante Wildwasserbahn endlich das Portfolio des ansonsten hauptsächlich an Familien mit kleineren Kindern orientierten Freizeitparks erweitern sollte. Die von der Schweizer Firma ABC Engineering AG gebaute Bahn weist zwei Besonderheiten auf, die sie von sonst üblichen Wildwasserbahnen unterscheiden. Da wäre zum einen ein Vertikallift, der die sechs Personen fassenden Boote nach oben transportiert, und zum anderen eine kleine Ab- und Auffahrt vor dem eigentlichen Drop, die für mehr Dramatik während der Fahrt sorgen sollen. Die eigentliche Schussfahrt geht 25 Meter hinab in die Tiefe, weswegen der "Rittersturz", so der Name der Anlage, von Klotten selbst als höchste, steilste und schnellste Wildwasserbahn Deutschlands beworben wird – wobei die Unterschiede für den normalen Tagesgast zum beispielsweise weitaus höheren "Atlantica SuperSplash" im Europa-Park marginal sind. Bei beiden geht es mit einem Aufzug in die Höhe, es geht kurz runter und wieder rauf, und dann erfolgt das für die Insassen nasse Eintauchen der Boote ins Wasser.

Auch neu: Das Restaurant "Quick Inn"

Antiklimatische Fahrt

Zumindest letzterer Aspekt gelingt dem "Rittersturz" außerordentlich gut – der Nässegrad der Bahn war zumindest nach der Premiere überdurchschnittlich hoch, was sicherlich zu hohen Wartezeiten bei sommerlichen Temperaturen sorgen wird. Allerdings ist die Fahrt selbst im Moment noch recht antiklimatisch – die Spannung wird mit Hilfe des Aufzugs in die Höhe geschraubt, die Anspannung entlädt sich bei dem hohen Drop und dem anschließenden Splash, und danach folgt ein belangloses Zurückschippern in die Station durch einen hässlichen betongrauen Kanal. Man kann nur hoffen, dass der Park an dieser Stelle kurzfristig noch für etwas Unterhaltung sorgt, aber dies ist eher ein grundsätzliches Problem solcher Konzepte – im Europa-Park passiert bei "Atlantica SuperSplash" oder "Poseidon" auch nichts wirklich Interessantes mehr nach dem Drop. Die Anfahrt zum Drop im unteren Teil des Bauwerks ist hingegen mit ersten gefälligen Themenelementen ausgestattet, welche die Story zur Attraktion vermitteln sollen - die Ansätze sind also durchaus vielversprechend.

Trotzdem ist der "Rittersturz" natürlich eine sinnvolle Erweiterung des Attraktionsangebots von Klotten, der sich hoffentlich auch in steigenden Besucherzahlen ausdrücken wird, da der Park alleine schon aufgrund seiner schönen Lage mit Blick auf das Moseltal und dem ungemein gepflegten Gesamteindruck einen höheren überregionalen Bekanntheitsgrad verdient hat.

© parkscout/MV