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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
17.06.2006 | Freizeitparks | Magazin

Ein Flughafen für den Europa-Park


Deutschlands größter Freizeitpark erschließt neue Märkte durch erleichterte Anreise

England, Holland und Österreich – das sind die Länder, deren Bewohner den Europa-Park im badischen Rust bei Freiburg künftig schneller und bequemer erreichen können. Mit seinen annähernd 4 Millionen Besuchern im Jahr, vornehmlich aus Deutschland und zu jeweils 20 Prozent aus den nahen Nachbarländern Schweiz und Frankreich, ist der Park bereits jetzt der größte Freizeitpark Deutschlands – und ganz nebenbei im internationalen vergleich der "Besucherstärkste Saisonale Freizeitpark weltweit".


Ausgebuchte Hotels und Zukunftspläne

Freund aller Kinder - bald auch für Fluggäste aus weiteren Regionen: Die Euromaus (Foto Europa-Park)
Während die Hotels des, mittlerweile zum Resort erwachsenen Urlaubszieles bereits heute nahezu perfekte Auslastung erreichen und damit so manchen Mitbewerber neidisch nach Baden schauen lassen, müssen die Planungen dem Besucherwachstum immer einen Schritt voraus sein: Neue Hotels und Erweiterungen – ja sogar ein zweiter Park sind längst für die kommenden Jahre fest geplant. Damit sich die zu erwartenden Investitionen auch rechnen, müssen insbesondere Gäste aus weiter entfernten Regionen gewonnen werden. Das kann nur gelingen, wenn entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. Für die, per Auto oder Wohnwagen/Mobil anreisenden Gäste wurde dies bereits mit dem eigenen Autobahnzubringer erreicht, der auch den Anwohnern des rings um den Park gelegenen ehemaligen Fischerdörfchen Rust zugute kam: Weniger Durchgangsverkehr und damit weniger Lärm waren gern gesehene Nebeneffekte.

Anreise mit Auto, Zug und aus der Luft

Wer mit der Bahn anreist, der muss derzeit noch etwas umständlich mit einem Regionalzug und zahlreichen Umstiegen rechnen – kann dann aber bequem mit den Parkeigenen Shuttlebussen bis zum gewählten Hotel anreisen. Logisch, dass der Geschäftsführende Gesellschafter des Europa-Parks, Roland Mack, gerne einen ICE-Bahnhof in der Nähe wüsste – wie schnell sich dieser Wunsch erfüllen ließe, bliebe abzuwarten. Immerhin führt die Schnelltrasse zwischen Freiburg und Basel schon fast auf eine Steinwurfentfernung am Park vorbei – nur eine Haltestelle wäre notwendig. Das eine solche Idee tatsächlich irgendwann umgesetzt werden könnte, zeigt der jüngste Erfolg, der ein Lächeln auf die Gesichter der Parkleitung zaubert: Das Regierungspräsidium Freiburg entschied am 16.06.06, eine Sondergenehmigung für Passagierflüge zur Anreise von Gästen zum Flughafen Lahr (ebenfalls unweit des Parks) zu erteilen. Ziel ist es, für die Saison 2007 Charterflüge aus angrenzenden europäischen Ländern zum "Black Forest Airport" zu bringen.



Der Anfang ist gemacht

Roland Mack: "Mit dieser Entscheidung ist die Grundvoraussetzung für die Erschließung der neuen Märkte für unsere Region geschaffen worden. Mit der Fluganbindung Lahr rücken viele dicht bewohnte Zentren Europas sehr nahe an den Europa-Park heran. Darin liegt für unser Unternehmen eine große Chance für die weitere Entwicklung. Die Entscheidung stärkt die Wirtschaftskraft der gesamten Raumschaft." Freilich ist mit Flügen innerhalb des Jahres 2006 kaum zu rechnen – frühestens mit der Saison 2007 hofft man verstärkt Gäste aus den Großräumen London, Wien und Rotterdam begrüßen zu können. "England", so Mack weiter, "ist ein großartiger Markt für Freizeitparks, die Holländer sind sehr an Freizeitparks interessiert und in Österreich gibt es bislang keinen vergleichbaren Park." Mit Nachdruck wendet er sich dagegen, einen Keil zwischen die Regionen Nord- und Südbaden zu treiben. "Unsere Chance am Oberrhein ist das Miteinander und nichts anderes. Wir haben das Glück in einer der schönsten Regionen Deutschlands zu leben. Ich habe auch keinerlei Interesse dam Baden-Airport in Söllingen zu schaden.

Im Januar landeten die ersten Probegäste aus Österreich in Lahr (Foto Europa-Park)
Wir arbeiten ja bereits mit Söllingen gut zusammen. Andererseits kann einem Unternehmer sicher niemand verdenken, dass er die Chancen die sich durch das Engagement eines ausländischen Investors auftun, auch prüft und zu nutzen versucht." Gemeint sind die die Betreiber des "Black Forest Airport", Babcock & Brown die den ehemaligen Militärflughafen gerne für den privaten Passagierverkehr nutzen möchten. Wie weit ein Ausbau der zunächst geplanten Flugrouten möglich ist, bleibt indes spannend: In Lahr könnte selbst der neue Riesenairbus A 380 starten und Landen – und damit auch Besucher rund um den Globus zum Europa-Park bringen.

© Parkscout / JM