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04.12.2013 | Magazin | Freizeitparks

Doppelmayr - Mit der Seilbahn hoch hinaus


Als sich im Jahr 2002 die beiden Seilbahnhersteller Doppelmayr und Garaventa zur Doppelmayr/Garaventa Gruppe zusammenschlossen, konnten beide Unternehmen bereits auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Alles begann im Jahr 1892, als Konrad Doppelmayr im österreichischen Wolfurt sein Familienunternehmen aus der Taufe hob. 36 Jahre später, 1928, errichtete Karl Garaventa die erste Materialseilbahn an der Rigi, einem Bergmassiv in der Zentralschweiz. In der Folge schafften es beide Unternehmen nicht nur, sich auf dem Seilbahn-Markt zu etablieren, sondern konnten auch mit einigen Weltneuheiten auftrumpfen.

Funifor "100-FUF" Tarlenta - Rifugio Mantova © Doppelmayr/Garaventa

So baute Doppelmayr 1991 beispielsweise die erste kuppelbare 6er-Sesselbahn am Mont Orignal in Kanada und sechs Jahre später die erste 8er-Sesselbahn dieses Typs, von dem heute auch Varianten mit 2- oder 4-plätzigen Sesseln angeboten werden. Die Bahn zeichnet sich vor allem durch eine langsame Geschwindigkeit in der Station aus, die ein komfortables und sicheres Einsteigen ermöglicht. Auf der Strecke können dann Geschwindigkeiten von bis zu 5 Metern in der Sekunde erreicht werden. Garaventa dagegen machte im Jahr 1992 mit einer Weltneuheit von sich reden. Die Rotair-Pendelbahn am Titlis im schweizerischen Engelberg punktet nicht nur mit ihrem einzigartigen Design mit runder Gondel, sondern auch mit ungewohnten Ausblicken: Auf den letzten 60 Höhenmetern dreht sich die Gondel einmal um die eigene Achse und zeigt den Passagieren so die ganze Vielfalt und Schönheit der umliegenden Alpenlandschaft. Die nächste Pendelbahn-Revolution fand ebenfalls in der Schweiz und unter Federführung von Garaventa statt. Im Jahr 1995 wurde in Samnaun die erste doppelstöckige Seilbahn der Welt eingesetzt, die seither die Talstation mit dem Alp Trida Sattel auf 2.500 Metern Höhe verbindet. Eine Kabine kann hier bis zu 180 Personen aufnehmen, davon 65 im oberen Stockwerk. Das neue Jahrtausend begann für Garaventa schließlich mit der weltweit ersten Standseilbahn mit Niveauausgleich, die in Neuchâtel errichtet wurde.

Kuppelbare Gondelbahn in Singapur © Doppelmayr/Garaventa

Weitere Möglichkeiten des Einsatzes

Dass Seilbahnen viel mehr sind als Möglichkeiten zur Personenbeförderung, zeigte sich ja schon mit der Materialseilbahn von 1928. Eine solche – wenn auch ganz eigener Art – wurde von Doppelmayr auch im Fusionsjahr 2002 im slowakischen Bratislava gebaut. Im dortigen VW-Werk befindet sich seither die einzige Luftseilbahn der Welt, auf der Automobile transportiert werden. Die "Gondel" besteht dabei aus einer Transportplattform, auf die die Wagen aufgefahren und dort fixiert werden können. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Stundenkilometern werden sie dann von der Montagehalle auf die Teststrecke befördert. Ähnliche Anlagen sind derzeit im russischen Sotchi im Bau, wo bis zum Start der Olympischen Spiele insgesamt knapp 40 Seilbahnen errichtet werden sollen.

Der Fokus der Doppelmayr/Garaventa Gruppe lag aber auch nach der Fusion auf der Entwicklung neuer Personen-Seilbahnen. Zu nennen wären etwa die welterste Gondelbahn mit drehenden Kabinen, die 2005 im Skigebiet Sattel-Hochstuckli in Betrieb genommen wurde, oder die erste CabriO®-Bahn auf dem Stanserhorn, ebenfalls in der Schweiz gelegen. Letztere wurde im Juni 2012 eröffnet und bietet neben 30 Sitzplätzen im Innenbereich ein offenes Oberdeck mit weiteren 30 Plätzen. Auf der etwas mehr als 6 Minuten dauernden Fahrt vom Kälti zum Stanserhorn können die Passagiere ein kleines Sonnenbad nehmen und sich den Wind durch die Haare wehen lassen.

Hochmaisbahn in Österreich © Doppelmayr/Garaventa

Weltneuheiten von Doppelmayr

Um eine Weltneuheit der Doppelmayr/Garaventa Gruppe zu sehen, muss man aber nicht zwingend ins benachbarte Ausland reisen. Seit 2011 reicht ein Trip nach Koblenz völlig aus. Pünktlich zur Bundesgartenschau wurde hier die Seilbahn zwischen dem Rheinufer an der Kastorkirche und der Festung Ehrenbreitstein hoch über der Stadt eröffnet, die sich mittlerweile zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten der Rhein-Mosel-Metropole entwickelt hat. Die Novität dieser Bahn erschließt sich dem unkundigen Besucher allerdings – anders als bei der CabriO®-Bahn – nicht auf den ersten Blick. Erstmals setzt man hier nämlich auf ein Bergesystem, das im Notfall den Einsatz einer eigenen Bergebahn überflüssig macht. Stattdessen wird sichergestellt, dass die Kabinen immer und unter allen Umständen in die Station zurückgefahren werden können. Sie hängen fahren an zwei fest installierten Tragseilen und werden durch ein umlaufendes Zugseil bewegt.

Ob Personen- oder Materialtransport: Doppelmayr und Garaventa versprechen seit Generationen Seilbahnen in höchster Qualität. Mit mehr als 14.400 realisierten Projekten in 88 Staaten weltweit hat sich das Unternehmen fest in der Weltspitze etabliert und verspricht auch für die Zukunft eine kundenorientierte Kombination aus technischer Zuverlässigkeit und innovativer Weiterentwicklung. Dazu tragen nicht zuletzt auch die Tochterunternehmen – DCC (Doppelmayr Cable Car), Doppelmayr Transport Technology und die Input Projektentwicklungs GmbH – bei, die dabei mithelfen, Skifahrer, Sommerurlauber oder Städtetouristen – oder eben Materialien aller Art – an ihren Ziel- und Bestimmungsort zu bringen.

© parkscout/US