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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
09.03.2007 | Freizeitparks | Kolumnen

Top oder Flop?





mit Vester und Herre.

Hier besprechen die Herren Vester und Herre zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10 - wobei sich die Wertungen von Mike und Tim unterscheiden können, aber nicht müssen. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!

Folge 8: Poseidon (Europa-Park)


Mike Vester meint:

 

Tim Herre meint:


Die Wasserachterbahn "Poseidon" erfreut sich im Europa-Park größter Beliebtheit: An vollen Tagen sind Wartezeiten von mehr als einer Stunde fast schon die Regel. Warum dies so ist, kann ich jedoch beim besten Willen nicht so ganz nachvollziehen. Gut, das Setting macht auf den ersten Blick einen phantastischen Eindruck, und wenn das Boot aus der Station durch die nett gestalteten Ruinen Trojas schippert, macht das wirklich Lust auf mehr. Doch kaum wird man auf dem ersten Lifthill in die Höhe befördert, ist es mit der Thematisierung auch schon vorbei. Der Achterbahnteil ist leider recht belanglos ausgefallen – selbst der benachbarte Familiencoaster "Pegasus", der sich eher an Kinder richtet, scheint aufregender zu sein. Die Logik, warum man mit Booten durch die Luft fliegen soll, erschließt sich mir ganz nebenbei bemerkt auch nicht so wirklich. Nachdem man anschließend zum ersten Mal ins Wasser eintaucht, beginnt eine nicht endenwollende Odyssee zum nächsten Lifthill – nur daß die Abenteuer des griechischen Helden weitaus spannender waren. Der letzte große Drop, bei dem die Boote schließlich mit hoher Geschwindigkeit in die Fluten rasen, sieht schon recht beeindruckend aus und ist der eigentliche Höhepunkt von "Poseidon". Leider ist er nur sehr viel trockener ausgefallen als es von außen den Anschein hat. Man bekommt zwar den einen oder anderen Spritzer ab, aber trotzdem ist der Nässegrad für eine solche Anlage doch erschreckend niedrig, was besonders im Hochsommer recht enttäuschend ist. Wirklich schlecht ist "Poseidon" zwar nicht, aber die Kluft zwischen Schein und Sein ist mir persönlich einfach zu groß, um hier eine höhere Wertung zu vergeben. Wenn die Warteschlange nicht allzu lang ist, kann man die Bahn sicherlich mal "mitnehmen", aber mehr als fünf Pünktchen sind bei mir nicht drin...
 
Im Jahre 1998 lieferte Mack den ersten Water-Coaster in den Park "Sea World Orlando". Die "Journey to Atlantis" betitelte Anlage war damals auf der Stelle ein Riesenerfolg. Kein Wunder, vermochte die Bahn doch eine griffige Geschichte zu erzählen und wurde in ein aufwändiges Theming eingebunden. Annähernd die gesamte Strecke wurde dort in gewaltige Tempelanlagen eingehaust. Da dachte man sich in Rust wohl: "Hey, super – das wollen wir auch! Hol mal einer einen Kostenvoranschlag ein, was so’n Tempel kostet. Uiiii – echt so viel? OK, lassen wir die Tempel eben weg. Nur einer für die Station, das muss reichen." Zugegeben: dieser Monolog ist natürlich reine Spekulation. Fakt ist allerdings, dass bei "Poseidon" dank fehlender Einhausung die Boote seit 7 Jahren für alle sichtbar durch die Luft fliegen. Wie das Boote eben so machen. Die fliegen ja pausenlos durch die Luft. Weiß doch jeder. OK, genug des Sarkasmus: Natürlich macht die schwungvolle Fahrt auf Poseidon auch so Spaß, wenn auch der erste Achterbahnteil ganz schön ruppig daher kommt. Nur fehlt eben irgendwas: Und zwar eine schlüssige Idee, warum die Boote in den Himmel empor steigen. Die gibt es in Florida – im ansonsten so detailverliebten Rust jedoch nicht. So wirkt das eben wie: "Man nehme ein Stück Achterbahn und ein Stück Wasserbahn und baue das Ganze zusammen." Und was bekommt man dann? Nichts Halbes und nichts Ganzes. Wenn man sich dazu den absolut herausragend gestalteten Themenbereich Griechenland anschaut, dann schmerzen die fliegenden Boote umso mehr, denn sie wollen sich einfach nicht in die hochklassige Umgebung einfügen. Hier ist meiner bescheidenen Meinung nach echt am falschen Ende gespart worden. Vielleicht hätte man zugunsten eines kompletteren Themings lieber auf einen der zwei Achterbahnteile verzichten sollen. So kann mich diese Attraktion in ihrer Gesamtheit, so viel Spaß sie auch macht, irgendwie nicht überzeugen.

Mikes Wertung

  5 / 10

 

Tims Wertung

  4 / 10






Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

Autoreninfo Tim Herre

Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.

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