Montag, den 03.12.2012 | Dieser Beitrag ist in den Rubriken Kolumnen und Freizeitparks zu finden.
Viel Geld für Plastik
Regal mit Vinylmation
Für den schmaleren Geldbeutel gab es schließlich noch die berühmt-berüchtigten Disney-Pins, meist kitschige Ansteckbildchen aus Metall, die oft unter dem Deckmäntelchen einer strengen Limitierung unter die Fans gebracht wurden. "Pin Trading" hieß das Zauberwort – ein Phänomen, bei dem man mit den Cast Membern jene bunten Sammlerobjekte tauschen konnte. Anfangs hatten diese durchaus auch noch einen gewissen künstlerischen Wert, wurden jedoch im Laufe der Jahre immer kitschiger, glitzernder und für erwachsene Besucher letztendlich auch irgendwie peinlich. Die Folge: Das Angebot an Pins wurde immer mehr zurückgefahren, der vermeintliche Wert der Sammlung entpuppte sich auf Ebay beim Versuch des Verkaufs letztlich auf Ramschniveau. Zeit also für Disney, etwas Neues zu erfinden, um die Sammelwut der Fans wieder in Schwung zu bringen …


Während Pins wenigstens noch einen gewissen Nutzfaktor haben und man durch solche Anstecker etwas aussagen kann, erschließt sich mir der Sinn von "Vinylmation" nicht wirklich. Die Gestaltung der Figuren ist nicht wirklich schön, der Materialgegenwert ist kaum vorhanden. Trotzdem strömen die Leute in die Shops und kaufen sich die Figuren gleich tütenweise – vom ökonomischen Standpunkt her macht Disney also alles richtig. Auf der anderen Seite ist aber auch jetzt schon absehbar, dass die Plastik-Mickys schon bald den Weg der Kunststoff-Schlümpfe aus den Überraschungseiern folgen werden. Wenn das Angebot höher als die Nachfrage ist, und dies ist nur eine Frage der Zeit, dann wird der geglaubte Wert der Figuren schnell dahin wandern, wo Muttis Happy Hippos schon heute liegen. Da muss man sich fragen, ob die 13 Euro nicht besser in einen Hamburger mit Pommes investiert wären …
© parkscout/MV