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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
24.04.2006 | Zoos und Tierparks | Magazin

Brunos Zoowelten: Von Arnheim in den Dschungel in 15 Minuten - die erstaunlichen Ecodisplays von Burgers Zoo


"Es ist Mitte Januar und doch steht mir der Schweiß auf der Stirn. Die hohe Luftfeuchtigkeit raubt mir den Atem. Der Dschungel um mich herum scheint immer dichter zu werden. Endlich erreiche ich eine Lichtung, doch ich habe mich zu früh gefreut. Vor mir liegt ein Sumpf und die einzige Möglichkeit auf die andere Seite zu kommen, bilden zwei wacklige Baumstämme. Vorsichtig taste ich mich hinüber, zwei gespannte Seile geben meinen Händen Halt. Das Forscherleben hatte ich mir einfacher vorgestellt..."


Dies ist kein Erlebnisbericht aus dem Amazonasdschungel; ja, man muss nicht einmal ein Flugzeug besteigen, um sich wie ein Nachfolger der frühen Entdecker zu fühlen. Es reicht aus, an der Autobahnausfahrt Arnheim-Nord der E 35 den Blinker zu setzen und den Hinweisschildern "BURGERS ZOO" zu folgen. Dort liegt mitten im Wald des Erholungsgebietes "De Hooge Veluwe" eine von Europas größten Dschungelhallen - und wartet auf mutige Eroberer!

"Endlich habe ich wieder festen Boden unter den Füßen. Links von mir raschelt es im Dickicht, der Kopf einer riesigen Echse taucht zwischen den Blättern auf. GRÜNER LEGUAN, PFLANZENFRESSER - UNGEFÄHRLICH!!! ruft es aus den Tiefen meines Gehirns. Doch für Entspannung bleibt keine Zeit, der markerschütternde Schrei eines Vogels treibt mich vorwärts. Und endlich entdecke ich zwischen all den Pflanzen die vertrauten Umrisse des Urwaldrestaurants, wo mich meine Familie schon erwartet. PAPA, WARUM BIST DU SO BLASS? Gemütlich an meinem Tropencocktail nippend, frage ich mich das inzwischen auch. Denn eigentlich hatte ich ja auch viel Spass auf meiner Urwaldexpedition, doch die Perfektion dieses künstlichen und doch so natürlichen Dschungels, ist nahezu beängstigend."



1988 eröffnete Burgers Zoo einen 1,5 Hektar großen, überdachten Regenwald - komplett mit echten Pflanzen und freilebenden Tieren. BURGERS BUSH sorgte dafür, dass aus dem eher lokal bekannten Zoo eine überregionale Attraktion wurde. Hier kann man, ohne das gewaltige Gebäude zu verlassen, auf eine Rundreise durch die Regenwälder von Süd- und Mittelamerika, Afrika, Südostasien und Neuginea gehen. Ecodisplay nennt Burgers Zoo diese Art der Tierpräsentation. Der Besucher taucht hier ein in die Welt der Tiere. Statt Tiere wie auf dem Präsentierteller zu bestaunen, lautet hier die Devise Entdecken und Beobachten! Selbst die Gehegegrenzen der Arten, die diesem fragilen Ökosystem (oder seinen menschlichen Besuchern) zu viel Schaden zufügen könnten, sind bewusst natürlich gehalten. Und auch die Einflüsse des Menschen finden sich in Burgers Dschungel wieder: ein Jeu ("Männerhaus") der Papua genauso wie eine Waldhütte der Pygmäen, ein angepflanztes Reisfeld oder ein "verunglückter" Landrover. Ein Themenrestaurant darf natürlich nicht fehlen. Und den höchsten Wasserfall der Niederlande (17m) gibt es obendrein. Gerade im Winter lohnt sich ein Besuch, denn BURGERS BUSH ist wetterfest mit den anderen Ecodisplays BURGERS DESERT und BURGERS OCEAN verbunden..

Der geneigte Autor im Burgers Desert
Mittels eines nachgebauten Minenstollens, geht die Expedition zunächst unterirdisch weiter. Vorbei an einer Tropfsteinhöhle mit Fledermäusen und Relikten des Bergbaus, erreicht man BURGERS DESERT und damit die Illusion sich in der nordamerikanischen Mojave-Wüste zu befinden. Dieses Ecodisplay wurde 1994 eröffnet und seine ca 7500qm ermöglichen die Begegnung mit kleinen und großen Wüstenbewohnern. Dazu gehören Rotluchse, Wüstendickhornschafe, Halsbandpekaris, viele Eidechsen, der berühmte Rennkuckuck (der vielen Besuchern als Comicfigur "Roadrunner" bekannt ist) und große, freifliegende Geier. Zudem sind in diversen Höhlen auch nachtaktive Tiere im künstlichen Mondlicht zu sehen. Für das leibliche Wohl sorgt ein kleines mexikanisches Restaurant mit schönem Überblick über die ganze Halle.

Mit BURGERS OCEAN erwartet den Besucher eines der beeindruckendsten Aquarien ganz Europas. Direkt aus dem Dschungel kommend, steht man plötzlich vor einer Küste, wunderschön mittels Kunstfelsen und Wandgemälden in Szene gesetzt. Der Weg führt langsam abwärts, eingebettet zwischen zwei großen Aquarien, bis er regelrecht in die Wasserwelt eintaucht. Riesige Korallenbecken mit unzähligen bunten Tropenfischen stimmen den Besucher auf das gewaltige Tiefseebassin ein. Hier bildet ein gesunkenes Schiffswrack den passenden Rahmen für Haie und Rochen, die scheinbar im unendlichen Ozean verschwinden, um kurz darauf an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Ein weiterer Höhepunkt des im Jahre 2000 offiziell eröffneten OCEANS ist das Tunnelbecken. Hier steht man trocken zwischen den Pfeilern eines Anlegestegs, die sich durch das Glas des Tunnels in das Becken fortsetzen. Umrahmt von majästetisch durchs Wasser gleitenden Rochen, Haien und bunten Fischen, breitet sich eine nahezu magische Atmosphäre aus.

Es ist ohne weiteres möglich einen ganzen Tag in diesen Ecodisplays zu verbringen, ohne einen einzigen Fuß an die frische Luft zu setzen. Der Besucher taucht so tief ein in diese fremden und so überaus faszinierenden Welten, dass sich ein Gefühl der Ernüchterung einstellt, wenn er hinaustritt in den "normalen" Teil von Burgers Zoo. Auch dieser hat seine Sehenswürdigkeiten und Reize (und kleinen Schwächen), aber er ist nicht der Grund für die Besuchermassen in Burgers Zoo. Sie kommen vielmehr, weil genau hier der Ort ist, wo das Meer, der Dschungel und die Wüste sich begegnen...

Weitere Infos finden Sie in unseren Parkinfos zum Burgers Zoo und in einem früheren Artikel des Autors über den Burgers Zoo


© Parkscout / AK Fotos: AK / Burgers Zoo