OK

Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Mehr Infos


23.06.2016 | Interviews | Magazin | Erlebnisbäder

Zukunft der Wasserrutschen


Heutige Erlebnisbäder haben längst nicht mehr nur den Status eines öffentlichen Badehauses zur Reinigung, Stärkung der Gesundheit und Pflege von sozialen Kontakten, wie es noch bei den alten Griechen bis hin zu den ersten Kurbädern im 16. Jahrhundert der Fall war. Vielmehr gleichen sie heute oft Freizeitparks im Wasser mit immer rasanteren Attraktionen – Rutschen mit Looping oder Freifall-Elementen sorgen für den Adrenalinkick. Einer der wichtigsten Hersteller solcher Wasserattraktionen ist das türkische Unternehmen Polin Waterparks, dessen Marketing and Communications Director ?öhret Paki? uns über die aktuelle Entwicklung der Branche informiert.

?öhret Paki? © Polin Waterparks

Parkscout: Können Sie uns etwas über Ihr Unternehmen erzählen?

?öhret Paki?: Polin wurde 1976 in Istanbul gegründet. Seitdem ist es zu einem der führenden Unternehmen der Wasserpark-Branche gewachsen. Heute ist Polin einer der Marktführer im Design, in der Produktion und in der Installierung von Wasserparks und Wasserrutschen. Wir haben mehr als 2.500 Wasserpark-Projekte in 93 Ländern auf der ganzen Welt realisiert und sind im Moment der größte Wasserrutschen-Anbieter von Eurasien.

Durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Kunden konnte Polin schon einige Meilensteine erreichen, darunter den Bau des ersten Wasserparks überhaupt in vielen Ländern oder das Design vieler preisgekrönten Rides für Parks mit internationaler Reputation. Dabei bietet Polin das vielfältigste Produktportfolio der Branche an, darunter die patentierte King Cobra, Magic Spheres, Spheres, Magi Cone, Space Shuttler und Space Race.

Außerdem ist unser Unternehmen Pionier in der Verbesserung und Anwendung der Closed-Molded Technologie bei der Herstellung von Wasserrutschen. 2006 wurde diese Technologie bei Polin zum ersten Mal angewandt. Heute haben wir 100 Prozent unserer jährlichen Fiberglas-Produktion auf Resin Transfer Molding (RTM) umgestellt – wir bieten sowohl Bowl Rides als auch Family Rides mit dieser RTM-Technologie an. Polin ist vom deutschen TÜV seit 2003 mit ISO9001 zertifiziert und alle unsere Rutschen entsprechen den europäischen Normen. Zusätzlich entsprechen alle Teile aus Stahl internationalen DIN-Standards, alle Designs sind ASTM-konform und Polin ist CSEI-anerkannt für Projekte in China. Wir sind das einzige Wasserrutschen-Unternehmens, das ein Qualitätszertifikat des TÜV für alle seine Wasserrutschen hat, und Polin war im Jahre 2012 türkischer Exportmeister in der SMSE-Kategorie. Wir sind in der Lage, unsere Attraktionen innerhalb kürzester Zeit zu produzieren. Unser State-of-the-Art-Produktionsstandort in der Türkei verfügt nicht nur über hohe Kapazitäten, sondern ist heute auch der größte Wasserrutschen-Betrieb der Welt mit einer geschlossenen Fläche von 35.000 Quadratmetern. Polin beschäftigt insgesamt 500 Mitarbeiter in fünf Büros auf der ganzen Welt.

Parkscout: Worüber spricht man zur Zeit in der Branche?

Humungaslide in CN Amazonia © Polin Waterparks

?öhret Paki?: Einer der größten Trends ist wohl Theming. Gäste lieben Geschichten, also wollen sie, dass die Parks, die sie besuchen, ihnen auch diese Geschichten erzählen – inklusive der Attraktionen. Für uns bedeutet dies, dass unsere Wasserrutschen in der Lage sein müssen, ebenfalls in diese Themen und Geschichten eingebunden werden zu können. Das ist einer der Gründe, warum wir die King-Cobra-Rutsche entworfen haben, bei der zum ersten Mal weltweit Theming in das Design mit eingebaut wurde – in das Fiberglas selbst. Damit ist King Cobra ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Wasserrutschen.

Dabei ist anzumerken, dass die King Cobra nicht zwangsläufig eine Kobra sein muss – es kann auch jedes andere Thema sein, das von den Parks gewünscht wird. So haben wir zum Beispiel für einen Park in China eine Version mit einem Drachen-Thema gebaut oder in Indonesien für Bugis Waterpark eine Rutsche mit einem Schiffs-Thema. Und als Cartoon Network's Amazone Waterpark ein ganz besonderes Humangaosur-Theming haben wollte, konnten wir auch dies verwirklichen. Unsere Thematisierung von Wasserrutschen nach Figuren der Cartoon-Network-Serie brachte uns im vergangenen Jahr sogar den Leading Edge Award der WWA ein. Das Theming ist also ein zentraler Punkt bei allen Rutschen, die wir heute entwerfen.

Parkscout: Welche Konsequenzen haben all diese Dinge für Ihre Branche?

?öhret Paki?: Grundsätzlich müssen wir verstärkt darauf achten, was die Gäste und unsere Kunden wollen. Wir dürfen nicht einfach nur Rides entwerfen, die eine gute Idee zu sein scheinen – es müssen vielmehr fantastische Ideen sein, die auf der Forschung basieren, was die Gäste eigentlich möchten. Der echte Bedarf unserer Kunden muss erfüllt werden, was bedeutet, Rides zu bauen, die die Bedürfnisse der Besucher befriedigen. Im Endeffekt helfen uns die Gäste dadurch, unsere Wasserrutschen zu designen.

Was den Herstellungsprozess angeht, würde ich gerne wieder auf den RTM-Prozess zurück kommen. Der Vorteil für unsere Kunden ist, dass diese Technologie nicht einfach nur das Aussehen unserer Rutschen verbessert. Dadurch entstehen auch stärkere Rutschen, die weniger Verluste in der Produktion erzeugen, was bei dem heutigen Umweltbewusstsein sehr wichtig ist. Der Trend zur Closed-Molded-Technologie wird vielleicht sogar die konventionellen Formarbeiten ersetzen. Und das bedeutet für uns einen enormen Vorteil, da Polin Pionier in der Verbesserung und Anwendung dieser Technologie ist. Wir sind der einzige Hersteller von Wasserrutschen weltweit, der eine komplette Produktlinie mit RTM-Technologie, der neuesten und besten Technologie am Markt, im Angebot hat. Außerdem bieten wir noch unsere patentierten Natural Light Effects (NLE) und Special Pattern Effects (SPE), ebenfalls große Meilensteine in der Welt der Wasserrutschen, an.

Rutschen in Thailand © Polin Waterparks

Parkscout: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen zur Zeit? Wie kann man diese meistern?

?öhret Paki?: Die größte Herausforderung ist sicherlich die kontinuierliche Weiterentwicklung der Wasserpark-Industrie. Es hört einfach niemals auf. Die Gäste wollen immer etwas Neues und Einzigartiges. Deshalb müssen unsere Kunden auch immer die besten, aufregendsten und originellsten Rides haben, die je gebaut wurden, damit die Besucher immer wieder kommen. Doch obwohl dies sicher eine Herausforderung ist, sehen wir dies auch als Möglichkeit. Wir beobachten die Interessen unserer Kunden ganz genau und erforschen ihre Bedürfnisse. Und diese Forschungen zeigen, dass die Gäste Thrill wollen, der ihr Herz zum Rasen bringt und ihnen den Atem raubt. Daher bauen wir Rides mit neuen, berauschenden Drops, mehrfachen Uphill- und Zentrifugal-Elementen, und sogar Wasserdüsen, welche die Gäste noch schneller machen – Rides mit steilen Eingängen und dem Erlebnis eines freien Falls.

Parkscout: Was sind die aufregendsten Dinge, die im Moment in der Branche passieren?

?öhret Paki?: Zusammen mit dem Trend zum Theming und zu Multi-Rider-Attraktionen ist das Interesse der Gäste an Interaktivität sicherlich ein spannendes Thema für die Branche. Das ist der Grund, warum wir Wasserrutschen mit integrierten Effekten und Technologien eingeführt haben. Außerdem arbeiten wir noch an Attraktionen für Wasserparks mit zusätzlichen Digitalisierungen und Sozialisierungen.

Was wir bei dem Design dieser Rutschen gemacht haben, war, neue Features einzubauen, die den Betrieb der Wasserrutschen automatisieren, wie zum Beispiel eine Verkehrskontrolle oder Lichtsignale. Dazu kommen Sensoren und Zeitsysteme, Kontrolleinheiten und natürlich wie schon gesagt Spezialeffekte visueller oder akustischer Art. Und diese ganzen neuen Technologien werden von uns in die Rides selbst integriert. Das bedeutet, dass unsere Kunden diese Technik nicht zusätzlich zu den Rides kaufen müssen. Es gibt keine Add-Ons für reguläre Wasserrutschen – unsere Produkte sind von vorne bis hinten high-tech.

Dieses Interview stammt aus der aktuellen Ausgabe von parkscout|plus. Zum Bestellen einfach hier klicken ...

© parkscout/MV