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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
27.05.2011 | Freizeitparks | Magazin

Alton Towers, Teil 2


Oblivion
Das Angebot an Achterbahnen kann sich in Alton Towers durchaus sehen lassen – früher wie heute überrascht der Park mit neuen Konzepten in diesem Segment. "Oblivion" zum Beispiel war bei der Eröffnung 1998 der Prototyp eines völlig neuen Coaster-Systems von Hersteller Bolliger & Mabillard, bei dem die 16 Personen fassenden Wagen rund 55 Meter in die Tiefe stürzen.

Aufgrund von starken Höhenbeschränkungen bei der Bebauung in Alton Towers verläuft ein großer Teil des Drop unterirdisch – man fällt sozusagen in ein schwarzes Loch, das mit Wassernebel seine wirkliche Tiefe verschleiert. Keine Frage, die Bahn macht heute immer noch viel Spaß, allerdings ist die Strecke sehr kurz – gleich nach dem Sturz geht es auch schon wieder zurück zur Station. Die in diesem Jahr im Heide-Park eröffnete "Krake", eine Achterbahn vom gleichen Typ, bietet hier dank weiterer Fahrfiguren und der besseren Wahrnehmung der Fallhöhe das eindeutig intensivere Erlebnis – obwohl der eigentliche Drop mehr als zehn Meter kürzer ausgefallen ist. Auch thematisierungstechnisch sieht es in Soltau deutlich besser aus – dank einer Splash-Zone und einer sehr schön gestalteten Station im Piraten-Look wirkt die "Krake" einfach stimmiger als der englische Prototyp.

"Nemesis" - so lautet der Name des noch bis vor wenigen Jahren besten Inverted Coaster Europas. Rund 12 Jahre bestand keinerlei Zweifel daran, dass die schön in die Landschaft integrierte Anlage das Nonplusultra ihrer Art darstellte. Seit 2006 hingegen streiten sich die Geister, ob die "Black Mamba" im Phantasialand ihr diesen Ruf abgenommen hat – die Fahrt beider Bahnen ist auf jeden Fall vergleichbar gut, und ob man nun einen afrikanischen Dschungel bevorzugt oder eher das infernalische zerklüftete Felsareal bei "Nemesis", das mit roten Wasserfällen punktet, ist dann reine Geschmackssache. Einzigartig hingegen ist immer noch die 2002 eröffnete Achterbahn "Air", bei der man liegend eine 840 Meter lange Strecke absolviert. Das ganze ist mit einer Höhe von 20 Metern zwar recht familientauglich, aber trotzdem ruft alleine diese liegende Position bei vielen Gästen Angstschweiß auf der Stirn hervor – wie man auf dem gut einsehbaren Lift jederzeit prima beobachten kann.

Spinnig Coaster
Die Neuheit des letzten Jahres, "Thirteen" bietet ein weltweit einmaliges Feature: hier stürzt ein ganzer Achterbahnzug mit zwanzig Besuchern an Bord ein paar Meter in die Tiefe – sozusagen ein "Freefall-Element" in einem Coaster. Nach diesem Fall geht es dann rückwärts weiter zurück in die Station. Die gleich nebenan liegende Abschuss-Achterbahn "Rita", ein eher langweiliger Spinning Coaster, der Powered Coaster "Runaway Train" und eine reine Kinderachterbahn runden das Angebot in diesem Segment ab.

Freunde von Themenfahrten dürfen sich vor allem auf den interaktiven Darkride "Duel" freuen – hier kann man sich mit den Geistern, die das ehemalige Haunted House von Alton Towers bewohnten, wahre Schlachten mit Laserpistolen liefern. "Duel" gehört ganz klar zu den besseren Vertretern solcher interaktiven Ballerbuden und gehört unter den Familienattraktionen klar zu den Highlights des Parks. Dieses kann man leider nicht wirklich über "Charlie and the Chocolate Factory" sagen, ein Darkride, der sich rund um die bekannte Geschichte von Roald Dahl dreht. Die Bootsfahrt durch die Welt von Willy Wonka ist recht lieblos ausgestattet und wird weder der literarischen Vorlage noch den filmischen Umsetzungen gerecht. Einzig die Simulation eines gläsernen Aufzugs am Ende des Rides kann überzeugen – auch wenn diese etwas chaotisch verläuft. Im Bereich der Wasserfahrten gibt es neben einem obligatorischen Rafting auch eine Wildwasserbahn, die vor allem am Ende einen witzigen Effekt hat: Über der Strecke befinden sich dort in der Nähe einer Aussichtsplattform zwei große Wasserdüsen, die bei jedem zweiten Boot die Insassen noch einmal so richtig nass machen – ein großer Spaß für alle Schaulustigen, bei denen die verzerrten Gesichter der Fahrer immer für Heiterkeit sorgen.



Parkscout.de in UK
Unser Redaktionsteam hat sich zahlreiche Freizeitparks und Ausflugsziele in Großbritannien angeschaut und berichtet in den kommenden Tagen über englische Destinationen.

Chessington - Teil 1 | Teil 2
Alton Towers - Teil 1 | Teil 2
Blackpool Pleasure Beach - Teil 1 | Teil 2
Insgesamt ist Alton Towers ein recht zweischneidiges Schwert: die Burgruine und die Gärten gehören ohne jeglichen Zweifel zum Schönsten, was ein europäischer Freizeitpark zu bieten haben kann. Der Großteil der Attraktionen kann auch vollends überzeugen – vor allem im Achterbahnbereich. Trotzdem gibt es leider auch Dinge, die unangenehm aufgefallen – neben der oft nur sporadischen Thematisierung sind dies vor allem das schon angesprochene Sponsoring, die auffälligen Spielbuden und vor allem die Tatsache, dass Wartezeiten bei wenig Andrang mit heruntergefahrenen Kapazitäten künstlich verlängert werden – vermutlich, um die hoffnungslos überteuerten Vordrängelpässe, die es dort zu kaufen gibt, an den Mann oder an die Frau zu bringen. Im direkten Vergleich mit Chessington World of Adventures kann Alton Towers beim Autor dieser Zeilen auf jeden Fall nicht so überzeugen, wie man es von Englands Top-Park erwarten müsste...


© parkscout/MV

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