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Am 5. Oktober 1989 erblickte das erste Programm des Circus FlicFlac in Oberhausen das Licht der Welt. Genau 25 Jahre später feierte nun am gleichen Ort die Jubiläums-Show "Höchststrafe" ihre glanzvolle Premiere. Und, um es vorwegzunehmen: Man sieht dem Jubilar sein Alter keine Sekunde lang an – ganz im Gegenteil.
Bei beiden Nummern ist Hochspannung garantiert, den Besuchern stockt der Atem angesichts der dargebotenen Leistungen. Doch auch der Rest von "Höchststrafe" überzeugt auf ganzer Linie. Vladik Miagkostoupov zeigt eine Weltklasse-Jonglage, bei der er unter anderem Bälle durch die Luft wirbelt, während er selbst an einer Art Schaukel über dem Boden hin und her schwingt. Sein Kollege Denis Ignatov verzichtet auf Bälle oder Keulen und lässt stattdessen riesige geometrische Figuren um sich herum kreiseln, als ob es keine Grenzen der Physik gäbe.
Tango der Lüfte
Poetischer Höhepunkt des Abends war sicherlich der "Tango der Lüfte", eine ausdrucksstarke Strapaten-Nummer der russischen Artistin Anastasia Makeeva, die in diesem Jahr auch mit dem Bronzenen Clown in Monte Carlo ausgezeichnet wurde. Aber auch die Bodenakrobatik der "Expendables" mit ihrem leicht surrealen Touch oder der Pole Dance von Larissa Kastein wussten zu begeistern. Etwas gewagt hingegen war der Auftritt von Tatjana Kastein, deren Handstandakrobatik mit viel Nebel, vier Gefängnisinsassen mit Rückennumer und dem Soundtrack des Films "Schindlers Liste" begleitet wurde. Ein meisterhafter Regieeinfall, der – wenn man die musikalische Untermalung richtig einordnen konnte – für Gansehaut sorgte.
Insgesamt gesehen ist "Höchststrafe" eine würdige Jubiläums-Show, die mit imposanten Kulissen, einem stimmigen Gesamtkonzept, einer brillanten Lichttechnik, einer brachialen Live-Musik und vor allem mit tollen artistischen Leistungen überzeugt. Einzig das Fehlen des Todesrades, über Jahre hinweg das Wahrzeichen von FlicFlac, ist ein wenig schade – es wäre dem Anlass sicherlich angemessen gewesen. Und für die Fans des außergewöhnlichen Circus gibt es noch einen weiteren Grund zur Freude: Die kultigen Toiletten mit Abschüttelknopf bei den Männer-Urinalen und den männerfeindlichen Witzen auf den Damenkabinen sind auch wieder da! Wer sich die Show noch in Oberhausen anschauen möchte, sollte sich beeilen: Das Gastspiel geht nur noch bis zum 19. Oktober. Alle Informationen über die weiteren Tourdaten und Eintrittspreise finden Sie im Internet unter www.flicflac.de.
In der nächsten Ausgabe von parkscout|plus findet Ihr übrigens ein Interview mit Benno Kastein, Direktor und Geschäftsführer von FlicFlac.