18.10.2015 | Magazin | Freizeitparks
Fort Fear Horrorland 2015
Gestern abend war endlich die Premiere des diesjährigen Fort Fear Horrorland im sauerländischen Fort Fun Abenteuerland – und wir haben uns das Event natürlich trotz eher suboptimalen Wettervorhersagen für Euch angeschaut. Da der eher kleinere Freizeitpark in Bestwig bereits seit Jahren die deutschlandweit interessanteste Halloween-Veranstaltung ausrichtet, waren wir natürlich sehr gespannt darauf, ob der Park seine bisherige Qualität halten oder vielleicht sogar noch einmal steigern konnte. Hier nun also unsere Einschätzung der diesjährigen Neuheiten, die am Stüppelberg für Angst und Schrecken sorgen sollen:
Die Beleuchtung des Waldes wurde rigoros zurückgefahren, oft sind es nur kleine Öllämpchen, die den wagemutigen Besuchern den Weg durch das Dickicht weisen, und zahlreiche Nebelmaschinen sorgen für ein bedrohliches Szenario. Das alles wirkt in der Gesamtheit wesentlich unheimlicher und die Darsteller können ihre Scares weitaus effektiver platzieren. Damit ist "Jackies Nirvana" vielleicht sogar die beste Version des Waldes, die es bis dato im Fort Fear Horrorland zu sehen gab …
Jackies Nirvana
In diesem Jahr wurde im Wald der große Reset-Knopf gedrückt. Dazu muss man sagen, dass in den vergangenen Jahren versucht wurde, durch immer mehr Szenen und teilweise auch stärkeren Einsatz von Splatter-Effekten das jeweilige Vorjahr zu übertrumpfen. Dabei geriet im Lauf der Zeit der eigentliche Hauptdarsteller dieses einmaligen Maze etwas in den Hintergrund, nämlich der natürliche Wald mit seiner ganz eigenen Atmosphäre. In "Jackies Nirvana" wurde dieser Umstand nun korrigiert – mit mehr als beachtlichem Ergebnis.Die Beleuchtung des Waldes wurde rigoros zurückgefahren, oft sind es nur kleine Öllämpchen, die den wagemutigen Besuchern den Weg durch das Dickicht weisen, und zahlreiche Nebelmaschinen sorgen für ein bedrohliches Szenario. Das alles wirkt in der Gesamtheit wesentlich unheimlicher und die Darsteller können ihre Scares weitaus effektiver platzieren. Damit ist "Jackies Nirvana" vielleicht sogar die beste Version des Waldes, die es bis dato im Fort Fear Horrorland zu sehen gab …
ApoKryph
Das neue Haunted House "ApoKryph" ist der Rückzugsort von Jackie Moon und ihren Killing Demons. Damit haben die früheren Dolls endgültig ausgespielt – am Einlass wird man dann auch vom Teufel höchstpersönlich begrüßt. Untergebracht wurde dieses Maze nicht in einem Zeltaufbau, sondern im Wartebereich der Achterbahn "Devils Mine", die ohnehin schon als Art "Funhouse" angelegt ist und sich somit für diesen Zweck nahezu anbietet. Entsprechend wurden auch die bereits vorhandenen Features prima in die Story eingebaut – so dient beispielsweise eine Wackelbrücke nun als Übergang durch das Fegefeuer. Auch die verschiedenen Scares sitzen perfekt und werden durch multimediale Effekte hervorragend unterstützt. Vor allem aber punktet "ApoKryph" durch seine Länge und durch einen hohen Spannungsbogen, der atmosphärisch so stark in Szene gesetzt wurde wie noch nie. Wieder einmal geht das Fort Fear Horrorland seine eigenen Wege und zeigt der Konkurrenz einmal mehr, wie man auch ohne Blut und Splatter eine Gänsehaut erzeugen kann.Zombies
Alle Fans des Sega-Klassikers "House of the Dead" sollten unbedingt einen Blick in den FoxDome werfen: Dort wartet nämlich im Interactive Motion Ride ein Spiel auf die Gäste, das frappierend an den berühmten Rail Shooter von 1996 erinnert. Mit der Lightgun in der Hand geht es darum, möglichst viele Untote ins Nirvana zu befördern. Das alles natürlich auf einer Großbildleinwand, in 3D und mit unterstützenden Effekten wie Wind oder Bewegungen der Sitze. Insgesamt 16 Personen können hier gleichzeitig auf Punktejagd gehen – die Ergebnisse werden nach dem Finale auch mit Foto eingeblendet, damit jeder Gast sehen kann, wie er sich bei diesem Abenteuer im Vergleich geschlagen hat. Aber Vorsicht: Hier herrscht absolute Suchtgefahr!Jackie – Höllensturz
Die Geschichte um die Kostümbildnerin Jackie Moon, die zuerst Menschen in Puppen verwandelte und nun als Dämon ihr Unwesen treibt, ist über die Jahre so komplex geworden, dass Besucher, die nicht mit der Historie der Figur vertraut sind, den Überblick verlieren können. Um diesen Umstand Rechnung zu tragen, hat man sich in diesem Jahr dazu entschieden, in der neuen Show "Jackie – Höllensturz" die Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Dies geschieht in Form eines Hörspiels, das mit Videoclips visuell unterstützt wird. Keine Frage, der Ansatz ist wie immer originell und ambitioniert, aber die Umsetzung wirkt leider etwas statisch und auf die Dauer auch ermüdend. Ein Ausbau der subtileren Fassung des letzten Jahres, wo die Geschichte mit Hilfe von Artistik, emotionalisierender Musik und schönen Metaphern erzählt wurde, wäre vielleicht der bessere Weg gewesen – allerdings gehört der Autor dieser Zeilen auch zu den Menschen, die ein Drei-Fragezeichen-Hörspiel vor dem Schlafengehen eher als nervend empfinden. Am besten macht Ihr Euch selbst ein Bild von der neuen Show ….Fazit
Neben diesen vier Neuheiten gibt es mit "DämonXtrem" auch noch ein neues Highlight, bei dem Ihr ein Maze ganz alleine bestehen müsst und das zweifellos den einen oder anderen Besucher an die Grenzen des persönlich Erträglichen bringen wird, sowie mit "TRAUMAtisiert" ein inzwischen schon als "Klassiker" zu bezeichnendes Haunted House der Oberklasse. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich also insgesamt einiges getan im Fort Fear Horrorland. Wie sich die Verwandlung Jackie Moons von einer verrückten, aber verspielten jungen Frau im Puppenkostüm zu einem dämonischen Vamp mit Lippenpiercing und verruchtem Blick auswirken wird, dürfte sicherlich für die Zukunft spannend werden – auf jeden Fall hat man sich damit von den Fesseln des Puppenthemas befreit und den Weg für neue Ideen frei gemacht. Das erste Jahr mit dem dämonischen Thema ist auf jeden Fall ein erneuter Qualitätssprung des Events – auch wenn auf dem neuen Eventplatz neben der "Devils Mine" die Quantität der Erschrecker noch Luft nach oben hat. Es bleibt dabei: Wer in Deutschland die besten Mazes sehen will, kommt um einen Besuch im Fort Fear Horrorland nicht herum. Alle weiteren Infos und Termine findet Ihr unter www.fortfear.de.© parkscout/MV