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Star Trek: Operation Enterprise
Soft-Opening der Bahn
Die "Federation Plaza", so der Name des zur Star-Trek-Sternenflottenakademie umgebauten ehemaligen Marienhofs, ist trotz seines futuristischen Designs – soviel sei bereits jetzt schon verraten – der eigentliche Schwachpunkt der diesjährigen Neuheit im Movie Park Germany. Die Fassaden, Dekoelemente und Bepflanzungen können trotz aller Bemühungen die frühere Nutzung des Bereichs nicht wirklich kaschieren, der Platz wirkt irgendwie seltsam zweidimensional, auf einen Brunnen, der den Vorplatz der Original-Akademie ziert, wurde leider auch verzichtet. Dafür gibt es jetzt dort einen speziellen Star-Trek-Shop, in dem die Besucher das passende Merch zu einem der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten finden können – sogar an Replikas der putzigen Tribbles wurde gedacht. Unbedingt erwähnen muss man auch die hervorragenden Kompositionen und Neuinterpretationen von IMAscore, die dem ganzen Themenbereich Leben einhauchen und für das gewisse "Star-Trek-Feeling" sorgen.


Impressionen vom Soft Opening von "Star Trek: Operation Enterprise"


Storytechnisch begibt man sich auf ein Holodeck, wo die Gefangennahme der Enterprise durch die Borg, einem feindlich gesinnten Kollektiv, das darauf aus ist, andere Lebewesen zu assimilieren, simuliert wird. Die Besucher sollen nun das Flaggschiff der Föderation retten und werden mit einem Transporter auf die Brücke der Enterprise gebeamt, wo das Missionsziel dann noch einmal näher erläutert wird. Die Liebe zum Detail ist hier förmlich spürbar, die Brücke wurde wirklich 1:1 in Bottrop nachgebaut, jeden Moment rechnet man damit, dass Patrick Stewart als Captain Picard durch die Türe kommt und sich auf seinen Sessel setzt. Damit bietet der gesamte Wartebereich mit seinen Pre-Shows eine Authentizität, die man angesichts der Fassadengestaltung niemals erwarten würde. Jeder Star-Trek-Fan wird hier zweifellos eine Gänsehaut bekommen angesichts dieser fast schon musealen Atmosphäre – besser kann man das Thema einfach nicht präsentieren!
Die Brücke der Enterprise
Dabei wird die zum Start nötige Warpgeschwindigkeit aber noch nicht erreicht, so dass es rückwärts wieder durch die Station mit einem zweiten Abschuss auf einen senkrecht gedrehten, etwa 40 Meter hohen Turm geht, von dem aus man dann im freien Fall ein drittes Mal durch die Station katapultiert wird und damit die endgültige Geschwindigkeit erreicht, um die bevorstehende Rettung der Enterprise zu ermöglichen. Die Bahn fährt sich durchweg butterweich, bietet interessante Fahrfiguren und überzeugt vor allem durch die dreifache Beschleunigung. Zweifellos ist die Streckenlänge etwas kurz geraten, aber das kann "Star Trek: Operation Enterprise" problemlos mit dem Triple Launch kompensieren. Auch die von außen etwas langsam anmutende Geschwindigkeit täuscht: Gerade in den hinteren Reihen des Zuges vermisst man kein höheres Tempo – ganz im Gegensatz wurde die Bahn genauso berechnet, dass sie genug Thrill und Belastung bietet, aber eben keine unangenehmen Kräfte auftauchen. Die allgemeine Resonanz der Gäste am heutigen Tag fiel auch entsprechend positiv aus.
Wo man die Bahn nun für sich selbst einordnen will, soll jedem selbst überlassen bleiben. Für den Movie Park Germany ist "Star Trek: Operation Enterprise" auf jeden Fall ein gewaltiger Zugewinn, der qualitativ einfach überzeugt. Der einzige Wermutstropfen an der hervorragend gelungenen Neuheit ist leider die Kapazität des Coasters – Fans sollten sich schon jetzt auf lange Wartezeiten in der Hauptsaison einstellen ...
© parkscout/MV