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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
01.11.2011 | Freizeitparks | Magazin

FORT FEAR Horrorland 2011


Jackie Moon
Nachdem das FORT FUN im Sauerland ja den Parkscout-Special-Award 2010/2011 für seine Halloween-Veranstaltung "FORT FEAR Horrorland" bekommen hatte, durfte man sicherlich gespannt sein, ob sich der Park in diesem Jahr zu seinem erst dritten Event dieser Art noch einmal steigern konnte. Zur Erinnerung: 2009 feierte man dort mit nur einer Maze die Premiere von Halloween, 2010 gesellte sich dann eine weitere Outdoor-Maze durch einen Wald hinzu, und 2011 waren es dann schon drei Mazes und eine spezielle Halloween-Show, mit denen man das FORT FEAR Horrorland auch überregional bekannt machen wollte.

Als Ausgangspunkt dient nach wie vor das "Killing Dolls Theater", ein altes Schauspielhaus, in dem die Requisiteurin Jackie Moon, gedemütigt von ihrer Umwelt, aus Rache Menschen in lebende Puppen verwandelt. Und da sind wir schon gleich bei dem ersten positiven Aspekt der ganzen Veranstaltung: Es gibt nicht nur einen Main Character, sondern auch eine klug aufgebaute Biographie von Jackie (die übrigens in diesem Jahr auch als Roman veröffentlicht wurde) und eine konsequente Storyline, die durch das gesamte Event führt. Versatzstücke sucht man folglich im FORT FEAR vergebens – alles wirkt wie aus einem Guss, was der Gesamtatmosphäre sehr zuträgt. Das "Killing Dolls Theater" wurde in diesem Jahr großzügig umgebaut und bietet für Wiederholungsbesucher genug neue Szenen mit sehr gut platzierten Scares – auch wenn leider die großartige Marionetten-Szene des letzten Jahres aus dramaturgischen Gründen gestrichen werden musste. Gepflegter Grusel, interaktive Szenen und ein stimmungsvolles Ambiente ersetzen immer noch die Splatterorgien, die bei der Konkurrenz in Rust oder Bottrop fast ausnahmslos eingesetzt werden – und das mit einem weitaus höheren Erschreckungs-Level. Auch die Wald-Maze wurde einem Facelifting unterzogen. Die Wegeführung wurde radikal verkürzt – in diesem Jahr geht es mit einer Art Tram über Stock und Stein durch den finsteren Wald hinter dem Theater, bevor man dann mitten im Nirgendwo ausgesetzt wird und einem durch Laternen markierten Pfad folgen soll. Die Fahrt zur eigentlichen Maze hat zwei gravierende Vorteile: Zum einen wird dadurch der Spannungsbogen noch einmal kräftig erhöht, und zum anderen wird auf kleinen Flatscreens die Geschichte der Maze in einem Video ausführlich erzählt. Die Maze selbst scheint in diesem Jahr etwas dunkler zu sein, die einzelnen Scares funktionieren hervorragend, und das tolle Setting der in Nebel gehüllten Bäume in Kombination mit effektvoll beleuchteten Szenen bietet den passenden Rahmen für den "Friedhof der Puppen", dem Platz aller Geschöpfe, die nicht dem Qualitätsanspruch von Jackie Moon genügen.

Scary Christmas
Wie gut, dass es ständig Nachschub gibt. Zwei große Seecontainer stehen in diesem Jahr an einem alten Güterbahnhof – der Lieferschein zeigt, dass es sich dabei um neues Material für die rachsüchtige Requisiteurin handelt. "Ausgeliefert", so der Name der neuen Maze, zeigt eindrucksvoll, wie man selbst auf kleinstem Raum Scares und Stimmung realisieren kann, bei denen sich die vermeintlich große Konkurrenz gleich zwei Scheiben abschneiden könnte. Ein Horror-Weihnachtsmann, ein gruseliges Rumpelstilzchen, eine chinesische Puppe – halb Mann, halb Frau: Das Repertoire der skurrilen Figuren kennt hier kein Ende. Ein Blick auf den Lieferzettel zeigt den literarischen Anspruch, den man hier gewagt hat. Hier agieren Charaktere aus der Feder von Bert Brecht oder William Shakespeare, auch wenn der Großteil der Besucher die Originalzitate aus den Werken kaum erkannt haben dürfte. Damit reiht sich die neue Maze nahtlos in das hohe Niveau der bereits vorhandenen Locations ein, wobei auch hier das Equipment des Parks (in diesem Falle eine echte Lokomotive) perfekt genutzt wird.

Ein Fall für die Sonnenbank
Die vierte Halloween-Attraktion ist in diesem Jahr die "Jacky-Moon-Horror-Show", in welcher die Requisiteurin des Grauens im Saloon des Parks sozusagen selbst durch das Programm führt – auch hier wieder verquickt mit zahlreichen literarischen Zitaten, die kaum jemand verstanden haben dürfte. Trotz wundervoller Ausleuchtung der Bühne, einem gelungenen Soundtrack und einem hohen künstlerischen Anspruch mochte der Funke beim Autor dieser Zeilen nicht so ganz überspringen. Dies lag zum einen an der Übersteuerung der Tonanlage, bei der bei jedem Schrei von Jackie Moon das Trommelfell zu platzen drohte, als auch an der Auswahl der artistischen Nummern, die dort präsentiert wurden. Das Pas de Deux am Anfang plätscherte etwas dahin, Tuchnummern sind generell etwas überreizt, und die finale Feuernummer bot auch wenig Spektakuläres. Die Grundidee ist wirklich gut, aber vielleicht gelingt es dem Park ja im nächsten Jahr, das Ganze mit anderen artistischen Darbietungen mehr zu beleben.

Auch in diesem Jahr zeigt das FORT FUN, wie man ohne den Einsatz von Splatter und Gore eine hinreißend gruselige Atmosphäre erzeugen kann. Alle Mazes sind hervorragend konzipiert – man gewinnt den Eindruck, dass hier nichts dem Zufall überlassen wird. Die einzelnen Akteure ordnen sich dem Gesamtwerk perfekt unter und sind dabei bis in die Fingerspitzen motiviert. Von dem manchmal etwas lustlosen Treiben in anderen Parks sind die Puppen von Jackie Moon meilenweit entfernt – der Park darf sich glücklich schätzen, über eine solche Crew zu verfügen. Einzig die mitunter doch recht hohen Wartezeiten aufgrund der niedrigen Kapazitäten der Mazes schmälern das Gesamterlebnis ein wenig – hier wäre es schön, wenn in der Zukunft etwas mehr für das Wartebereich-Entertainment getan würde. Auch eine Aufwertung des "Straßenbereichs" mit mehr atmosphärischer Beleuchtung, Nebel und zum Puppenthema passenderen Erschreckern wäre ein Punkt, dem man im nächsten Jahr noch etwas mehr Aufmerksamkeit schenken könnte.



© parkscout/MV, Fotos: FORT FUN

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